Griechenland / Ägäis. Ein türkisches Ausflugsschiff ist am
Dienstagnachmittag in der südlichen Ägäis in der Nähe der Insel Ro
(siehe Foto) kontrolliert worden, nachdem es in griechische
Hoheitsgewässer eingedrungen war. Das gab der Chef des Hafenamtes,
Theodoros Rendzeperis, am Dienstagabend bekannt. Die Jacht mit dem
Namen „Pony" sei einer routinemäßigen Überprüfung unterzogen
worden. Neben dem Kapitän seien vier weitere türkische Staatsbürger
angetroffen worden, die sich als Journalisten des Fernsehsenders I.
I.H.A. ausgegeben hätten. Nach der Kontrolle und der Aufforderung,
die griechischen Gewässer unmittelbar zu verlassen, entfernte sich
das Schiff – so das Hafenamt – gegen 18.10 Uhr Richtung Türkei. Die
türkischen Journalisten, die sich an Bord befanden, berichteten
anschließend im Fernsehen, dass sie von den griechischen Behörden
festgenommen worden seien. In den letzten Tagen hatten Journalisten
aus dem Nachbarland wiederholt über das knapp 1,5 Quadratkilometer
große Felseneiland Ro (türkisch: Karaada) berichtet, das nur etwa
sechs Kilometer vor der türkischen Küste und etwa 120 Kilometer
östlich von Rhodos liegt. Dabei war auch über die Anwesenheit des
griechischen Militärs auf dem Eiland berichtet worden. Die
griechische Presse interpretierte die jüngsten Vorfälle damit, dass
Ankara so genannte „Grau-Zonen" in der Ägäis schaffen möchte.
(Griechenland Zeitung / ch; Foto: Eurokinissi, Archiv)