Griechenland / Athen. Immer größere Ausmaße nimmt ein Skandal mit
gefälschten Attesten für Befreiungen vom Wehrdienst an. Gegen einen
Oberstleutnant, der Ende vergangenen Jahres durch eine versteckte
Kamera bei der Entwendung von Unterlagen gefilmt worden war, die
mit geprüften Fällen zu tun hatten, stellte das Militärgericht
gestern einen Haftbefehl aus. Am morgigen Mittwoch soll er vom
Militärrichter vernommen werden. Der Oberstleutnant hatte Zugriff
auf 800 Personalunterlagen, die vermutlich gefälschte
Dienstuntauglichkeits-Atteste sowie illegale Entlassungspapiere vom
aktiven Wehrdienst enthalten.
en. Die Namen der Betroffen dürfen aus
Datenschutzgründen nicht veröffentlicht werden. Ein erster
Untersuchungsbericht wird Ende des Monats erwartet.
Regierungssprecher Thodoros Roussopoulos (siehe
Foto) erklärte, dass die Regierung gegenüber den Vorfällen
keinerlei Toleranz zeigen werde. Er verwies darauf, dass unter der
Regierung der Nea Dimokratia die Gesetzeslage verändert worden sei,
so dass Befreiungen vom Wehrdienst aller 5 Jahre neu geprüft werden
müssten. Scharfe Kritik am Vorgehen der Regierung übten hingegen
die Oppositionsparteien.