Griechenland / Athen. Am Mittwoch verstarb der ehemalige
griechische Premier Giorgos Rallis. Als Todesursache stellten die
Ärzte einen Herzstillstand fest. Zum Tod des 88jährigen ehemaligen
Politikers sagte Staatspräsident Karolos Papoulias: „Der politische
und persönliche Weg von Giorgos Rallis ist von seiner Liebe zum
Vaterland und seinen Glauben an ein Griechenland mit einer besseren
Zukunft gekennzeichnet." Regierungschef Kostas Karamanlis nannte
den Verstorbenen einen „konsequenten Verfechter der Demokratie und
unermüdlichen Diener des öffentlichen Interesses.
" PASOK-Präsident
Jorgos Papandreou hob hervor, dass Rallis „entscheidend zur
Herausbildung eines ruhigen politischen Lebens nach der
Wiederherstellung der Demokratie 1974" beigetragen habe. Rallis war
während der Obristendiktatur auf der Insel Kassos verbannt. Nach
dem Sturz der Diktatur führte er im Jahre 1976 die neugriechische
Volkssprache – Dimotiki – im Bildungswesen ein. Nach dem Wechsel
von ND-Regierungschef Konstantionos Karamanlis ins Präsidentenamt
wählte die ND Rallis 1980 zum neuen Premier. Er ging als
Spitzenkandidat in die Wahlen vom Oktober 1981. Nach der
Wahlniederlage gegen die PASOK trat Giorgos Rallis von allen Ämtern
zurück. Um 16.00 Uhr wird Rallis heute auf dem I. Athener Friedhof
mit allen Ehren begraben. Die Flaggen werden im ganzen Land auf
Halbmast gesetzt.