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Lebenslange Haftstrafen für Ermordung eines Ausländers in Griechenland Tagesthema

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Lebenslange Haftstrafen für Ermordung eines Ausländers in Griechenland
Am Dienstag wurden die beiden Mörder eines Pakistaners zu einer lebenslänglichen Haftstrafe verurteilt. Griechenlands Höchstgericht, Areopag, muss zudem über die Aufhebung der Immunität eines Abgeordneten der neofaschistischen Chryssi Avgi entscheiden. Zu lebenslänglichen Haftstrafen wurden am Dienstag die beiden Mörder des 27-jährigen Pakistaners Shehzad Luqman verurteilt. Ihnen wurden keinerlei mildernde Umstände zuerkannt. Die Staatsanwältin hatte in ihrem Plädoyer den Mord an dem Einwanderer als eine kriminelle Tat bezeichnet, dessen einziger Hintergrund „die Verschiedenartigkeit“ gewesen sei.
gkeit“ gewesen sei. Die beiden Täter haben das Opfer am 17. Januar 2013 mit insgesamt sieben Messerstichen ermordet. Nach Ansicht des Gerichtes befanden sie sich zum Zeitpunkt der Tat mental in einem „ausgeglichenen Zustand“. Als Motiv für den Mord hatten sie erklärt, dass Luqman ihnen mit dem Fahrrad den Weg versperrt habe.

Weitere Ermittlungen der Justiz

Es ist nicht ausgeschlossen, dass die beiden Täter noch einmal vor Gericht müssen. Ihr Fall ist eingebettet in juristische Ermittlungen gegen die neofaschistische Chryssi Avgi (CA). Am Dienstag hat auch Jorgos Roupakias, der den Musiker Pavlos Fyssas ermordete, erneut eine Aussage zu Protokoll gegeben. Darin änderte er seine ursprünglichen Angaben. Zum Tatort, so sagte er nun, sei er nur deshalb geeilt, weil er den Verdacht hatte, dass in den örtlichen Büros der CA eine Brandbombe deponiert worden sei, weil sich dort „Anarchisten“ versammelt hatten. Sein Messer habe er lediglich zur Einschüchterung in die Hand genommen. Als er aus seinem Auto ausgestiegen sei, habe ihn Fyssas mit Faustschlägen attackiert. Als Selbstwehr habe er dann zugestochen.

Gewalt gegen Ausländer

Unterdessen muss die Staatsanwaltschaft des Landeshöchstgerichtes (Areopag) über die Aufhebung der Immunität des CA-Volksvertreters Artémis Mathäopoulos entscheiden. Ihm wird u. a. Diebstahl vorgeworfen. Im August soll er gemeinsam mit anderen Personen einen Mann attackiert, zusammengeschlagen und ihm anschließend seine Handtasche gestohlen haben. Das Opfer, ein Grieche, soll zuvor einen Ausländer verteidigt haben, den die Gruppe belästigt haben soll. Gegen die CA ermittelt bereits die Staatsanwaltschaft.

Griechenlands Neofaschisten hatte bei den Parlamentswahlen 2012 etwa 7 % der Stimmen erhalten und damit den Einzug in die Volksvertretung geschafft. Anhängern, Mitgliedern, aber auch Parlamentariern der CA werden gewalttätige Aktionen gegen in Griechenland lebende Ausländer vorgeworfen. Über viele Angriffe sei, den Vorwürfen zufolge, auch die Parteiführung informiert gewesen. Der Vorsitzende der CA Nikos Michaloliakos und fünf weitere Parlamentarier sitzen zum Teil schon seit dem vergangenen Herbst in Untersuchungshaft. Letztendlicher Anlass für das entschlossene Vorgehen der griechischen Justiz war offenbar die Ermordung von Pavlos Fyssas. Das Foto entstand bei einer Kundgebung im Gedenken an Fyssas im Oktober 2013.

(Griechenland Zeitung / eh, Foto: Eurokinissi)
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