Griechenland / Athen. Als konstitutionelle Republik mit vielen
Parteien wird Griechenland im eben veröffentlichten jährlichen
Menschenrechtsbericht des US-State Departments dargestellt. Die
griechischen Medien werden darin als „unabhängig" bezeichnet.
Positiv gewertet werden Fernsehprogramme in türkischer Sprache im
Siedlungsgebiet der muslimischen Minderheit in Thrakien. Auch die
Publikation von Material von ethnischen, religiösen und
sprachlichen Minderheiten sei gewährleistet, so der Bericht.
Weiterhin soll es keine Klagen turkophoner und slawophoner
Aktivisten wegen etwaiger Überwachungen durch die Polizei gegeben
haben. Einige Schatten auf das grundsätzlich positive das Bild des
Landes werfen Diskriminierungen in verschiedenen Bereichen gegen
Zigeuner, ethnische Minderheiten, nicht christlich-orthodoxe
religiöse Gemeinschaften und Immigranten. In Griechenland, so der
Bericht, seien in Gesellschaft und Medien Phänomene von
Antisemitismus und eine unzureichende Trennung zwischen der Kritik
an Israel und Kommentaren über Juden zu beobachten. Auch von
Misshandlungen illegaler Immigranten durch Grenzposten und die
Küstenwache, Menschenhandel und nicht zufriedenstellenden Zuständen
in einigen Gefängnissen ist die Rede.