Die bei der großen Oppositionspartei PASOK für den Themenbereich
Wirtschaft und Finanzen zuständige Ex-Ministerin Vasso Papandreou
kommentierte: „Es ist positiv, dass Herr Alogoskoufis angefangen
hat, über eine gerechte Gesellschaft zu reden. Es ist negativ, dass
dies gerade jener Minister tut, der das Dogma ‚ich nehme von den
Armen und gebe den Reichen' in Griechenland eingeführt hat".
Seitens der Kommunistischen Partei (KKE) hieß es, dass die
Arbeitnehmer nichts anderes als eine weitere Verschlechterung
ihrer finanziellen Situation erwarten könnten. Seitens der
Linksallianz SYN hieß es, dass die Armut in Wirklichkeit weit über
den offiziell konstatierten 19,6 Prozent liege. Nicht in die
Untersuchung einbezogen habe man z.B. jene Bürger, die in Heimen
leben oder Obdachlose und Zigeuner.
Jeder fünfte Grieche lebt in Armut
- geschrieben von Redaktion
Griechenland / Athen. Knapp jeder fünfte griechische Haushalt
befindet sich unterhalb der Armutsgrenze. Zu diesem Ergebnis kommt
eine jüngste Studie des Nationalen Statistischen Amtes. Demzufolge
sind knapp 2,1 Mio. Griechen von Armut betroffen.
Wirtschafts- und
Finanzminister Jorgos Alogoskoufis kommentierte dazu, dass das
Sozialbudget der Regierung von derzeit 26 Prozent auf 27 Prozent
angehoben werden soll. Er erklärte, dass die staatlichen
Sozialausgaben bisher nicht gezielt an bedürftige Haushalte
geleitet werden und daher nicht so effektiv seien wie in anderen
EU-Ländern. Durch die geplante Umstrukturierung sowie durch die
Anhebung des Sozialbudgets sollen, so Alogoskoufis, zwei Mrd. Euro
mehr zur Verfügung gestellt werden.