Griechenland / Athen. In einen Korruptionsfall verwickelt sein
sollen der Generaldirektor der griechischen Wettbewerbskommission
und zwei weitere Personen. Der Milchprodukte-Hersteller MEVGAL
hatte zunächst den Präsidenten der Kommission darüber informiert,
dass ein Mittelsmann – Medienberichten zufolge der Trauzeuge des
Generaldirektors der Wettbewerbskommission – mit der Firma Kontakt
aufgenommen und 2,5 Mio. Euro verlangt habe, um die Streichung
einer anstehenden Geldstrafe von etwa 25 Mio. Euro durch die
Kommission zu erwirken.
Im weiteren Verlauf wurden die Ministerien
für Entwicklung und Öffentliche Ordnung eingeschaltet. Am Montag
wurde der Trauzeuge des Generaldirektors bei der Übergabe einer
Anzahlung von 200.000 Euro am Athener Syntagmaplatz festgenommen.
Der Generaldirektor der Wettbewerbskommission, in dessen Büro eine
kleinere Menge Haschisch gefunden worden sein soll, streitet jede
Beteiligung an dem Skandal ab. Auch er wurde festgenommen.
Unterdessen fahndet die Polizei noch nach einem Zollbeamten aus
Thessaloniki, der den Kontakt zwischen dem Mittelsmann und der
Firma hergestellt haben soll.