Griechenland / Athen. Die Behauptung, dass die USA abermals eine
Atombombe einsetzen könnten, formulierte der Komponist Mikis
Theodorakis während eines internationalen Kongresses in Delphi.
Begriffe wie Freiheit, Demokratie, Menschenrechte hätten schon seit
langem ihre Bedeutung verloren. Die Koexistenz von
„Schafs-Völkern\" und „Ungeheuer-Staaten\" unter einem Dach, wie es
die Vereinten Nationen seien, habe sich in eine tragische Farce für
die Schwachen der Welt entwickelt, behauptete Theodorakis. Der
Präsident der Vereinigten Staaten, George Bush, symbolisiere seiner
Ansicht nach die Spitze des Eisberges einer „ungeheuerlichen
Todesindustrie, die ein Land in zwei Jahren in einen Trümmerhaufen
verwandelt habe.
\" Außerdem stellte der Komponist fest, dass „Bush
und seine Verbündeten eines Tages unausweichlich in die Katastrophe
und in den absoluten Schmerz steuern – was die Atombombe
verkörpert.\" Im Laufe der Jahre, so Theodorakis, sei er persönlich
zur Überzeugung gelangt, dass der „Durst nach Eroberung und Blut im
Menschen selbst liegt\". An dem internationalen Kongress zum Thema
„Die Rolle der UNO im 21. Jahrhundert\", der am Donnerstag in
Delphi zu Ende geht, beteiligten sich außer Theodorakis rund 80
Professoren aus aller Welt sowie viele Politiker, darunter der
Staatssekretär im Verteidigungsministerium, Vassilis Michaloliakos,
und der frühere zypriotische Außenminister Jorgos Jakovou.