Griechenland / Athen. Besorgt sind die Einwohner von Zakynthos
wegen der anhaltenden seismischen Tätigkeit südlich der Insel.
Gestern waren abermals Beben der Stärke 5,8 und 5,4 auf der
Richterskala registriert worden. Am Dienstag wurde sogar eine
Erderschütterung der Stärke 5,9 gemessen; vermutlich hatte es sich
dabei um das Hauptbeben gehandelt. Der Direktor des Geodynamischen
Instituts, Jorgos Stavrakakis, bezeichnete die Beben vom Mittwoch
als „Nachbeben\", was seiner Ansicht nach „zu erwarten war\".
Bereits am Mittwochvormittag hatten Stavrakakis und der Präsident
für Antiseismische Planung und Vorsorgemaßnahmen, Kostas
Makropoulos, den Minister für Umwelt, Raumordnung und öffentliche
Arbeiten (YPECHODE), Jorgos Souflias, über die seismischen
Entwicklungen informiert. Die Experten vertraten die Ansicht, dass
die im Erdinneren angestaute Energie durch die stattgefundenen
Beben bereits zu einem großen Grad abgebaut sein müsse. Den Bürgern
wurde nahe gelegt, dem Naturphänomen mit Gelassenheit ins Auge zu
sehen und nicht die Nerven zu verlieren. Das YPECHODE hat bereits
mehrere Bauingenieure auf die Insel im Ionischen Meer geschickt,
die eventuelle Schäden aufnehmen sollen. Sie untersuchten auch die
Risse, die sich nach den Erderschütterungen im Hafen der Stadt
gebildet hatten. Offenbar handelt es sich um keine ernsthaften
Schäden. Über 70 Personen reichten bisher Anträge ein, damit ihre
Häuser auf mögliche Erdbebenschäden untersucht werden.
Zur Sicherheit verbrachten viele Einwohner der Insel die letzten Nächte im Freien, andere begaben sich in Gebirgsdörfer im Norden der Insel. Die Schulen blieben vorsorglich seit Mittwoch geschlossen und werden erst nach den Osterferien wieder geöffnet. Geplante Ausflüge, die einige Schulen des Landes nach Zakynthos geplant hatten, wurden storniert.