Am Mittwoch (11.9.) fand in vielen Teilen Griechenlands der erste Schultag statt. Allerdings haben in Regionen wie Drama, Kavala, Xanthi, Rodopi und Evros die Glocken aufgrund der Unwetters Atena und der damit verbundenen gefährlichen Wetterphänomene die Glocken erstmals am Donnerstag geläutet.
Staatspräsidentin Katerina Sakellaropoulou hat anlässlich des Schulanfangs eine Schule für blinde Kinder im Athener Stadtteil Kallithea besucht. Das neue Schuljahr werde eine „Welt mit viel Wissen“ schaffen, versprach sie. Außerdem zeigte sie sich optimistisch, dass sich die Erstklässler schnell in der „großen Familie der Schule“ wohlfühlen würden.
Premierminister Kyriakos Mitsotakis besuchte hingegen eine Schule im Athener Vorort Glyfada. Dort rief er die Schüler dazu auf, ihre Mobiltelefone in der Schultasse zu lassen. Damit sprach er ein neues Gesetz an, das im Sommer verabschiedet wurde. Außerdem wies er darauf hin, dass in Griechenland bereits 30.000 Interaktive Schultafeln installiert worden seien. Bis Ende des Jahres sollen weitere 6.000 dazukommen. Außerdem seien für das neue Schuljahr etwa 10.000 Lehrer im öffentlichen Schulsystem eingestellt worden; 20.000 weitere Lehrkräfte haben Verträge als Zusatzpersonal erhalten. Schüler in abgelegenen Gegenden, wie es etwa die Insel Gavdos ist, würden einerseits Präsenzunterricht für die wichtigsten Fächer verfolgen können, die anderen Schulfächer würden für sie hingegen digital unterrichtet, so Mitsotakis.
Bildungsminister Kyriakos Pierrakakis fügte hinzu, dass man bis eine Milliarde Euro zusätzlich in das griechische Schulsystem investieren werde. „Ihr seid die beste Investition in die Zukunft“, sagte er an die Schüler gerichtet.
Aus den Reihen der größten Oppositionspartei SYRIZA wurde den Schülern ein gutes neues Schuljahr gewünscht. Europaparlamentarier Nikolas Farantouris bedauerte in einem Interview, dass die Schulsachen in Hellas um etwa 50 Prozent teurer seien, als es etwa in Frankreich der Fall sei. Der Vorsitzende der sozialistischen PASOK Nikos Androulakis hob die Bedeutung des staatlichen Schulsystems hervor. Der Generalsekretär der kommunistischen KKE Dimitris Koutsoumbas appellierte an die Eleven, dass es richtig sei „für die eigene Zukunft und für die Zukunft generell zu kämpfen“. – Wie das Bildungsministerium mitteilte, sollen bis Freitag (13.9.) alle Schüler des Landes ihre Schulbücher erhalten haben. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)