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Griechischer Reis aus Ätolien

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Foto (© Eurokinissi) Foto (© Eurokinissi)

Bereits im 4. Jahrhundert v. Chr. entdeckt Alexander der Große im Zuge seines Asienfeldzugs im Himalaya den Reis (ρύξι – rízi). Doch Reis lässt sich über weite Distanzen schwer transportieren. Als teures Luxusgut wird der Reis daher vorerst zu medizinischen Zwecken verwendet, sein Verzehr bleibt den privilegierten Klassen vorbehalten. Erst im 8. Jahrhundert findet der Reis und der anschließende Reisanbau mit den Arabern über Spanien seinen Weg nach Südeuropa.


In Griechenland gibt es heutzutage fünf Hauptsorten Reis, die, passend zum jeweiligen Gericht, Verwendung finden: zu Pilaw etwa oder zu Suppen, zu Süßigkeiten, Risotto- oder vorgekochten Gerichten. Wohl hat die Kartoffel immer noch den Vorrang auf dem Küchenzettel, doch Reis hat sich als Beilage ebenfalls seinen Platz in zig griechischen Gerichten erobert. Als adäquate Speise in der Fastenzeit wird der auf verschiedenste Arten zubereitete Reis zudem in Klosterküchen eingesetzt. In Griechenland ist das führende Unternehmen in der Reisproduktion in Agrinio, der nach Patras zweitgrößten Stadt Westgriechenlands, beheimatet. Nördlich vom Kremasta-Stausee, im Osten vom Acheloos-Fluss begrenzt, liegt Agrinio eingebettet in die fruchtbare, intensiv landwirtschaftlich genutzte Ebene Ätoliens. Die Geschichte vom Reis in Agrinio beginnt im Jahr 1955, als zwei Brüder ihren Traum von einem griechischen Reishandel Wirklichkeit werden lassen. 1962 kaufen sie Land auf, bauen ihre Firma auf und gehen die Reisproduktion an. Seither ist das Sortiment an Verpackungen mit Sichtfenster auf die jeweilige Reissorte in ganz Griechenland verbreitet. In der Nähe von Thessaloniki investiert das Unternehmen dann 1998 zudem in eine neue hochmoderne Reisverarbeitungsanlage und erweitert sein Angebot um den Basmati-Reis. Reisgras keimt bereits 20 Tage nach der Aussaat, in wasserüberfluteten Feldern braucht der Reis bis zur Ernte dann etwa 150 Tage. Mein Lieblingsreis ist der angekochte (parboiled) Rohreis namens Bella. Die verhältnismäßig größeren, grau-beigen Körner bewahren ihren Nährwert, da die Vitamine und Mineralstoffe der silbrigen Hülsenhäute beim technischen Verarbeitungsverfahren unter Wasserdampf und Druck in die Reiskörner hineingepresst, und nicht wie bei der Verarbeitung zum schöner aussehenden schneeweißen Reis abgetötet werden. Auch hat dieser Reis keinen neutral-faden Geschmack, sondern er schmeckt wahrhaftig nach Reis – nach dem Reis, dessen Geschmack ich aus meinen Kindheitstagen in Erinnerung habe. (Griechenland Zeitung / Linda Graf)

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