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Kontroverse Debatte über Schutz vor Waldbränden in Griechenland Tagesthema

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Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt Premierminister Kyriakos Mitsotakis gestern bei einem Besuch im Athener Vorort Pendeli Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt Premierminister Kyriakos Mitsotakis gestern bei einem Besuch im Athener Vorort Pendeli

„Wir waren mit einem extrem schwierigen Feuer konfrontiert.“ Mit diesen Worten beschrieb Premierminister Kyriakos Mitsotakis am Dienstag (21.8.) während eines Besuches im Athener Vorort Pendeli jenen Waldbrand, der am 11. und 12. August die Region Attika heimgesucht hatte.

Der Regierungschef fügte hinzu, dass es bisher der größte Waldbrand dieses Sommers gewesen sei. Zudem sprach er von einem „großen Naturschaden“ und der Zerstörung von Eigentum. Er fügte hinzu, dass in diesem Jahr mehr als 4.000 Feuer ausgebrochen seien. Der letzte Großbrand in Attika sei allerdings „der einzige, der entkommen konnte“, sprich: der außer Kontrolle geriet.

Reinigung von Grundstücken

Während seines Besuches in Pendeli hatte sich Mitsotakis am Dienstag u. a. auch mit Ministern und Vertretern der lokalen Gemeinden getroffen, die von dem Feuer direkt vor den Toren Athens direkt betroffen waren. Als positiv schätzte er ein, dass die Kooperation zwischen den Ministerien, der Feuerwehr und der lokalen Selbstverwaltung sehr gut funktioniert habe.
Regierungssprecher Pavlos Marinakis gab in einem Interview zu bedenken, dass acht von zehn der abgebrannten Grundstücke nicht von vertrockneten Gräsern und Gestrüpp gereinigt worden seien, wie es ein neues Gesetz vorsieht.
Daraufhin warf das Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA) der Regierung vor, die Schuld am katastrophalen Waldbrand von sich zu weisen und die Verantwortung auf die Bürger abzuschieben. Marinakis wurde als „toxischer Sprecher“ einer Regierung bezeichnet, „die jegliche Verantwortung von sich weist“. Weiterhin wurde darauf hingewiesen, dass während des Mitsotakis-Besuches in Pendeli mehrere Bürger gegen die amtierende Regierung demonstriert hatten.

„Lügen der Regierungspartei“

Die sozialistische PASOK sprach „von einem Versagen der Regierung“. Es wurde daran erinnert, dass Häuser, die nur wenige Kilometer vom Athener Zentrum entfernt waren, verbrannten. Außerdem wurde auch ein Waldbrand in der Region Orvilos im nordgriechischen Serres zur Sprache gebracht, der am 18. Juli ausgebrochen war; noch immer würden dort einzelne Fronten lodern, so die PASOK. Die Europaparlamentarier der Sozialisten haben hingegen eine aktuelle Anfrage an die Europäische Kommission gerichtet, wonach Griechenland EU-Finanzmittel, die für den Bürgerschutz und die Bekämpfung der Klimakrise zur Verfügung standen, nur zu einem Prozent abberufen habe.
Auch die rechtspopulistische Griechische Lösung übte scharfe Kritik an der Regierung. Der Parteivorsitzende Kyriakos Velopoulos wies darauf hin, dass durch den Wahlbrand in Attika mehr als 1.238 Gebäude beschädigt worden seien, während die Regierung von höchstens 150 spreche. Er resümierte, dass man sich mittlerweile an „die Lügen der Regierungspartei ND gewöhnt“ habe. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)

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