Login RSS

Städte unter Wasser: Unwetter in Griechenland forderte mindestens drei Todesopfer Tagesthema

  • geschrieben von 
Unser Foto (© Eurokinissi) entstand während des Unwetters in der Hafenstadt Volos.  Unser Foto (© Eurokinissi) entstand während des Unwetters in der Hafenstadt Volos.

Das Unwetter Daniel hat bisher mindestens drei Menschenleben gekostet; mindestens drei weitere Personen werden vermisst.

Betroffen ist vor allem Mittelgriechenland, wo dutzende Dörfer unter Wasser stehen; eine Fortbewegung dort ist häufig nur noch mit Booten möglich. Die Einwohner suchen häufig Schutz vor den Fluten in oberen Stockwerken ihrer Häuser, auf Dachterrassen, oder auch in Kirchen, die auf Hügeln errichtet wurden. Sogar eine Milchfabrik wurde als Fluchtort gewählt.
Auf Bildern im griechischen Fernsehen sind vielfach nur noch die Spitzen von Dächern zu erkennen, andere Häuser wurden komplett überflutet. Viele Bewohner sind von der Außenwelt abgeschnitten, langsam aber sicher gehen vielerorts die Lebensmittel zur Neige, Hilfe sei keine in Sicht, berichten Betroffene.

Von dieser Situation sind vor allem die mittelgriechischen Regionen Magnisia, Thessalien und Fthiotida betroffen. Die beiden Städte Volos und Larissa haben u. a. auch mit gigantischen Schlammmassen zu kämpfen. Augenzeugen berichten, dass die Hafenstadt Volos mit knapp 150.000 Einwohnern, die an die Ausläufer des Pilion-Gebirges grenzt, einer „verlassenen Stadt“ gleiche. Dort seien innerhalb von einem Tag 150 Millionen Tonnen Wasser und Schlamm aus den umliegenden Bergen angespült worden, teilten Experten mit. Vielerorts ist die Strom- und Wasserversorgung unterbrochen, was auch für das Pilion-Gebirge selbst gilt. Auch dort ist die Situation zum Teil dramatisch: Vielerorts ist das Telefonnetz zusammengebrochen, auch Anrufe über das Mobilfunknetz seien über lange Zeiträume nicht möglich, sagten Betroffene.

Ebenfalls schwer erwischt hat es Larissa, die Hauptstadt Thessaliens. Diese 160.000-Einwohner-Stadt gleicht derzeit einem großen See. Durch die Fluten musste zum Teil der Verkehr auf der Nationalstraße zwischen Athen und Thessaloniki gesperrt werden – es ist die wichtigste Verkehrsader des Landes. Auch der Bahnverkehr musste hier zum Teil eingestellt werden, besonders betroffen war der Abschnitt zwischen Lamia und Katerini.
Unter Wasser stehen außerdem riesige landwirtschaftliche Flächen, zudem wurden zahlreiche Tierställe überflutet. (Griechenland Zeitung / eh)

Nach oben

 Warenkorb