Griechenland wird in den nächsten Jahren die Auswirkungen des Klimawandels noch deutlicher zu spüren bekommen. Zu diesem Fazit kommt der Professor für Klimatologie an der Kapodistrias-Universität Athen, Panagiotis Nastos.
Die Veränderungen in diesem Bereich würden in einem immer rasanteren Tempo voranschreiten.
Südeuropa prophezeite der Experte gegenüber der Athener Nachrichtenagentur ANAMPA düstere Aussichten: Laut einer Studie, die sich auf die Auswertung von Klimasimulationen des Mittelmeerraums stützt, wird in dieser Region im Vergleich zu den nordeuropäischen Ländern eine Zunahme der Hitzewellen um 70 Prozent erwartet. In den letzten Jahren folgte ein extremes Wetterphänomen auf das andere: verheerendere Waldbrände, Hitzerekorde im Hochsommer, Spitzentemperaturen teils bis spät in den Herbst hinein, aber auch unerwartet heftigen Schneefälle. Im Januar 2021 traf es beispielsweise Athen, und die weiße Pracht versetzte die Hauptstadtregion für mehrere Tage in einen Ausnahmezustand. Auch ein Blick über die Grenzen Griechenlands zeigt, dass auch im übrigen Europa bisher ungewöhnliche Phänomene gehäuft auftreten. Zu nennen ist etwa die Hitzewelle in England, die das Land im Vorjahr heimsuchte und nach Angaben des Britischen Wetterdienstes den heißesten Juli seit über 110 Jahren mit sich brachte. In Griechenland werden wohl auch in diesem Jahr rekordverdächtige Werte registriert werden: Der Dezember 2021 jedenfalls war jüngsten Daten der Athener Sternwarte zufolge der wärmste seit 2010. Die Werte lagen in etwa 2,5 Grad Celsius über dem Durchschnitt des Jahrzehnts 2010-2019. An manchen Tagen kletterten die Temperaturen beispielsweise in Nordgriechenland bis zu zwölf Grad über die üblichen Höchstwerte zu dieser Jahreszeit. Auf der anderen Seite erwies sich der März 2021 als der kälteste seit 2010.
(Griechenland Zeitung/ej/rs)
