In den letzten 30 Jahren sind in der Flussregion des Nestos in Nordgriechenland große Flächen durch Erosion verloren gegangen. Das geht aus einem Bericht der Demokrit-Universität Thrakien hervor, der in das übergreifende „PONTOS-Projekt“ für die Umweltüberwachung eingebunden ist.
Schwerpunkte der Untersuchung waren die Küstenerosion im Gebiet des Nationalparks Nestos-Delta, die Bewältigung von Eutrophierungserscheinungen in den Lagunen der Region und Wassereinsparungen bei der Bewässerung in der Küstenzone. Unter Eutrophierung versteht man eine Veränderung des Wasserökosystems durch eine Sauerstoffabnahme in der Tiefe. Sie äußert sich in der Regel durch eine Wassertrübung und eine Vermehrung der Algen im Wasser.
Auf einer Pressekonferenz präsentierte George Sylaios, Professor der Fakultät für Umwelttechnik der Aristoteles-Universität Thessaloniki und Direktor des Labors für Ökologische Technik und Technologie die besorgniserregenden Ergebnisse: „Die Region des Nestos-Deltas weist eine Reihe von Umweltproblemen auf, auf die wir in den letzten Jahren durch verschiedene Studien aufmerksam geworden sind, die wir in der Vergangenheit durchgeführt haben. Aber jetzt haben wir uns mit Hilfe des PONTOS-Projekts auf die drei wichtigsten konzentriert, um sie bestmöglich zu bewältigen.”
Laut den Forschungsergebnissen ist die Küstenerosion in der Region eines der größten Probleme. Sie sei zurückzuführen auf die Anstauungen des Flusses und den Klimawandel. Hinzu kämen die Eutrophierungserscheinungen, die zu einem Massensterben von Fischen im Meer führe, was wiederum auf das übermäßige Wachstum von Phytoplankton zurückzuführen sei.
Ein weiterer Schwerpunkt, auf den sich die Forschung konzentriert hat, ist die nachhaltige Bewässerung in der regionalen Landwirtschaft. Ziel sei es, mit Hilfe von Satellitenbildern, Messungen und mathematischen Berechnungen bei der Bewässerung der Felder so viel Wasser einzusparen wie möglich.
Abschließend fasste Sylaios das Ziel der Studie zusammen: den Menschen in der betroffenen Region unter die Arme zu greifen, um die Situation zu bewältigen und ihnen „Instrumente an die Hand zu geben, die ihnen helfen, damit umzugehen”.
(Griechenland Zeitung / Tabea Lechner)