Die griechische Politik zur Bekämpfung des Klimawandels konnte im Klimaschutz-Index der deutschen Umweltorganisation Germanwatch gegenüber dem letzten Jahr deutlich zulegen. Sie kam im jüngsten Index für 2022 auf Platz 24. Voriges Jahr war das Land unter 57 Ländern plus EU-28 im unteren Bereich auf Platz 34 gelandet.
Damit wird Griechenland wieder unter den Ländern mit „mittlerer Leistung“ geführt, wie schon im Index für 2020, wo das Land auf Platz 28 gekommen war. „Gute Leistungen“ werden von Platz 18 aufwärts attestiert. Unter den 27 EU-Staaten kam Griechenland immerhin auf Platz elf. Entscheidend für das positive Votum waren unter anderem das neue Klimaschutzgesetz, der von 2028 auf 2025 weiter beschleunigte Braunkohleausstieg, die Förderung der E-Mobilität, die Revision des nationalen Klimaprogramms gemäß den strengeren EU-Zielen und das neue Waldschutzgesetz. Der heutige Arbeits- und frühere Umweltminister Kostis Chatzidakis sprach in Facebook von einer „lautstarken Replik auf die böswillige Opposition der SYRIZA-Partei gegen die Umweltpolitik der Regierung“. Allerdings war auch der Absturz im Vorjahr nicht zuletzt einem Umweltgesetz ebendieser Regierung geschuldet, mit dem die Nutzung von Öl- und Gasvorkommen in Schutzgebieten erleichtert wurde. Im laufenden Ranking konnte sich Griechenland insbesondere bei der Klimapolitik und den Treibhausgasemissionen deutlich – um jeweils 15 Plätze – verbessern. Hier, wie auch bei den erneuerbaren Energien, nimmt das Land einen mittleren Platz ein. Eine hohe Bewertung erreichte es beim Energieverbrauch. Zugleich sehen die Autoren erheblichen Spielraum für eine bessere Klimapolitik. So gäbe es keine Planung für einen Ausstieg aus den Subventionen für fossile Energieträger, die Ziele für die Energieeffizienz seien ungenügend, und Klimaschutzmaßnahmen wie alternative Energieträger würden nicht ausreichend gefördert. Auch sollte der Übergang zur grünen Energie die soziale Dimension stärker berücksichtigen, finden sie. In diesem Jahr bewertete Germanwatch die Klimapolitik von 59 Ländern zuzüglich Gesamt-EU. Die drei ersten Plätze mit „hervorragenden“ Umweltleistungen blieben wie schon im Vorjahr unbesetzt. Auf Platz 4 kam als bestbewertetes Land Dänemark, das sich damit um zwei Plätze verbessern konnte. Unter den Ländern mit „guten“ Leistungen sind auch Deutschland – um sechs Plätze verbessert – auf Platz 13 und die Schweiz auf Platz 15. Österreich stieg dagegen weiter um einen Platz ab und kam nur auf den „ungenügenden“ Platz 36. Schlechte Noten bekam auch Zypern mit Platz 41. Die Europäische Union kam insgesamt auf den mittleren 22. Platz. EU-Schlusslicht ist Ungarn auf Rang 53 und ganz unten auf Platz 64 löst Kasachstan den Vorjahresletzten USA ab (jetzt Nr. 55). Der Klimaschutz-Index findet sich unter ccpi.org. (GZak)