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Florierender Handel mit falschen Impfpässen Tagesthema

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Foto (© Eurokinissi) Foto (© Eurokinissi)

Der Handel mit falschen Corona-Impfzeugnissen soll Berichten zufolge weite Kreise ziehen. Vor allem seit der jüngsten Verschärfung der Corona-Maßnahmen floriert das Geschäft der Fälscher.


Was tun, wenn man sich nicht gegen Corona impfen lassen will, aber ohne Impfpass, Genesungsnachweis oder negatives Testergebnis nur noch ins Lebensmittelgeschäft, die Apotheke und die Kirche darf? Für manche Zeitgenossen offenbar kein Problem, denn die Beschaffung eines falschen Impfzeugnisses scheint kaum Hürden darzustellen. Hauptsache, gewusst wo. Der griechische Privatsender „Mega“ berichtete beispielsweise über Impfpassfälscher, die ihre Dienste in den sozialen Medien anbieten. Der Sender nahm mit einem der Anbieter Kontakt auf. Dieser bestätigte zunächst, auch griechische Impfpässe im Angebot zu haben. „Wir dringen ins Gesundheitssystem ein und bekommen das gleiche Zertifikat wie eine geimpfte Person“, lautete die Bestätigung. 150 Euro, zahlbar in Bitcoin, koste ein solches Impfzeugnis. Und man fragte gleich nach, welchen Impfstoff der Reporter denn gerne hätte. Er bestellt die Moderna-Impfung und bekommt sein Zeugnis, das sämtliche Tests mit der entsprechenden App besteht. Die Frage, wo der Anbieter sitzen würde, denn „ein Bekannter hat ein solches Zeugnis in Italien bestellt, das nicht anerkannt wurde“, blieb freilich unbeantwortet. Wer den internationalen Fälscherbanden im Internet nicht traut und in Nordgriechenland lebt, der kann aufs Nachbarland Bulgarien ausweichen. „Ich überlege mir, dort ein gefälschtes Impfzeugnis zu kaufen, wo ich doch so viel für die Schnelltests ausgeben muss“, sagte ein Mann in einer Reportage des Privatsenders „Skai“. „Das lohnt sich, 300 Euro sind ein Klacks.“ So viel kostet der Impfpass im Nachbarland, und laut einem Bericht des staatlichen Fernsehsenders ERT sind die Zeugnisse sogar echt. Sie stammen von Hausärzten, die die bulgarische Impfkampagne umsetzen. Im sicheren Umfeld einer Privatpraxis stellen sie demnach ohne vorherige Impfung einen ansonsten echten EU-Impfpass aus. Die „Vermittler“ für diese Dienste vermutet die Polizei in der südwestbulgarischen Stadt Sandanski, unweit der Grenze zu Griechenland. Allerdings sollen Nachforschungen dort nach Angaben der Tageszeitung „Kathimerini“ nichts ergeben haben. Jedenfalls haben die Behörden in Griechenland lebende Bürger mit bulgarischen und rumänischen Impfzeugnissen ins Visier genommen, heißt es. Nach einer jüngsten Gesetzesnovelle des Gesundheitsministeriums werden falsche Angaben im Zusammenhang mit Impfungen oder Tests besonders streng geahndet. (GZak)

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