Für die kommenden zwei bis drei Wochen wird die Küstenstraße von Athen über Vouliagmeni nach Sounion auf der Höhe der sogenannten „Karamanlis-Löcher“ gesperrt. Am Kilometer 31 der Verbindung zwischen der Hauptstadt und Sounion wurden an den dortigen kleinen Felstunneln – offiziell heißen sie „Lambarda-Tunnel“ – festgestellt, dass sie gefährliche Risse aufweisen.
Der Regionalgouverneur von Attika Jorgos Patoulis äußerte angesichts der Sperrung in einem Interview: „Vorrang hat die sichere Fortbewegung der Bürger.“ Die zuständigen Reparaturteams würden die Schäden so schnell wie möglich beseitigen. Die Umleitung erfolgt während der Bauarbeiten über die Achse Leof. Evelpidon, Ν. Papagianopoulou (oikismos Kitsi) und die Leof. Marinas. Bereits an den Abzweigungen von der Vouliagmenis Richtung Vari, aber auch im Badeort Varkiza werden die Autofahrer auf die Straßensperre bei den „Karamanlis-Löchern“ hingewiesen. Ihren Namen haben sie übrigens vom ehemaligen Minister- und Staatspräsidenten Konstantinos Karamanlis (1907-1998), weil die Tunnel angeblich zu seinen Lieblingsbauprojekten gehörten. Die Küstenstraße von Athen Richtung Sounion entstand schrittweise, der großzügige Ausbau erfolgte in den 1980er Jahren. Der erste Tunnel mit einer Länge von sieben Metern wurde 1954 während der Amtszeit von Karamanlis als Bauminister durch den Fels gebohrt. Der zweite (Richtung Sounion) folgte 1980.
Geschichtliche Bedeutung kommt den „Löchern“ auch deshalb zu, weil der linke Widerstandskämpfer Alekos Panagoulis am 13. August 1968 in dem einen fertiggestellten Tunnel Sprengstoff versteckte und zur Explosion brachte, um den damaligen Diktator Georgios Papadopoulos (1919-1999) zu töten. Der Anschlag scheiterte. (Griechenland Zeitung / rs)