Jedes Jahr müssen an den Küsten Griechenlands zahlreiche Badeunfälle verzeichnet werden, viel zu oft mit tödlichem Ausgang. Alleine am vergangenen Sonntag (12.7.) sind griechischen Medienberichten zufolge mindestens fünf Menschen im Meer ertrunken.
Die Opfer, zu denen sowohl Touristen als auch Einheimische zählen, sind meist ältere Menschen; in den konkreten Fällen waren sie zwischen 77 und 83 Jahre alt, lediglich ein Opfer war mit 53 Jahren relativ jung.
Ertrinkungstode gehören leider seit langem zu den Begleiterscheinungen vor allem der Sommermonate: 2017 mussten an den Küsten Griechenlands 357 Todesopfer registriert werden, im Folgejahr waren es gar 413. Mit derartigen Zahlen belegte Griechenland auf Basis einer Statistik für 2014 unter den 28 EU-Mitgliedsstaaten den 6. Platz, weltweit rangiert Hellas an 29. Stelle unter 113 Staaten, die berücksichtigt wurden. Zwei Drittel der Unfälle ereignen sich in den Monaten Juli und August; besonders betroffen sind Kleinkinder und ältere Menschen.
Um tragische Zwischenfälle an den griechischen Küsten, aber auch in Schwimmbädern zu vermeiden, erinnert die „Griechische Schule für Rettungsschwimmer“ immer wieder an Baderegeln, die derartige Unfälle vermeiden sollen. Die Schwimm- und Baderegeln umfassen sowohl präventive als auch akute Verhaltensrichtlinien. Konkret heißt es:
- Schätzen Sie ihre eigenen Kräfte richtig ein und bedenken Sie dabei den Rückweg zur Küste.
- Gehen Sie niemals alleine schwimmen. Halten Sie sich stets im Blickfeld Ihrer Begleitung auf.
- Beachten Sie markierte Schwimm- und Gefahrenzonen sowie Signale der Rettungsschwimmer, beispielsweise eine rote Fahne.
- Halten Sie sich von Wasserwegen, die mit roten Bojen markiert sind, fern, denn dort verkehren Boote.
- Geben Sie besondere Acht auf Kinder.
- Bleiben Sie nicht zu lange in der Sonne, um einen Sonnenbrand oder -stich zu vermeiden.
- Achten Sie darauf, dass Ihre letzte Mahlzeit vor dem Schwimmen mindestens drei Stunden zurückliegt. Gehen Sie nicht mit leerem Magen oder unter Alkoholeinfluss ins Wasser.
- Tauchen Sie nur an Stellen, an denen Sie die Wassertiefe und die Beschaffenheit des Grundes kennen.
- Verlassen Sie das Wasser, sobald Sie anfangen zu zittern oder Ihnen schlecht bzw. schwindelig wird.
- Sollten Sie einen Schwäche- oder Krampfanfall erleiden, versuchen Sie, nicht in Panik zu verfallen. Bringen Sie sich in eine horizontale Lage und verständigen Sie Hilfe.
- Wenn Sie in eine zu starke Strömung geraten, ist es besonders wichtig, Ruhe zu bewahren. Verlieren Sie möglichst wenig Energie durch heftige Bewegungen. Halten Sie Ihren Kopf über Wasser und schwimmen Sie mit der Strömung, wenn sie parallel zum Ufer verläuft.
- Einem hilferufenden Schwimmer können Sie nur dann selbst helfen, wenn auch Sie schwimmen können, anderenfalls holen Sie bitte Hilfe. Ein Schwimmer kann einen Ertrinkenden mit Hilfe eines Rettungsrings oder Paddels aus dem Wasser ziehen. Dabei ist besonders der Augenkontakt zu der gefährdeten Person wichtig; dieser sollte möglichst nicht unterbrochen werden. Explizit wird darauf hingewiesen, sich einem Ertrinkenden nur von hinten zu nähern und ihn an Haaren, Kiefer oder Achseln aus dem Wasser zu ziehen. Gerät man in das Blickfeld des Opfers, ist dessen Reaktion nicht absehbar und der Retter möglicherweise selbst in Lebensgefahr. An Land sollte in jedem Fall sofort ein Krankenwagen gerufen werden.
(Griechenland Zeitung / fg)