Das Unwetter Giryonis (Geryon), das in den letzten Tagen wütete, hat in Griechenland starke Schäden hinterlassen. Auf den Inseln Rhodos und Thassos musste der Notstand ausgerufen werden. Das Tief war von Sonntag bis Mittwochmorgen (24.-27.11.) von Italien aus über Westgriechenland, den Süden des Landes und die Inseln des Dodekanes gezogen. Das besondere Charakteristikum waren extrem starker Regen und Gewitter. Die Wetterstationen der Athener Sternwarte registrierten in diesem Zeitraum mehr als 11.000 Blitze; 8.000 auf dem Festland und 3.000 über dem Meer.
Den stärksten Regen verzeichnete die Messstation bei Korinth; es folgten die Inseln Thassos und Limnos. In der Nacht von Sonntag auf Montag war im Westen Athens ein Winterfluss über die Ufer getreten. Die Nationalstraße zwischen Athen und Patras musste stundenlang für den Verkehr gesperrt werden, weil Schutt-, Schlamm- und Geröllmassen diese unbefahrbar gemacht hatten. Auf der Insel Rhodos brach eine Brücke zusammen. Eine gelähmte Frau ertrank in ihrer Wohnung, die überflutet worden war. Die Behörden riefen für die Insel den Notstand aus. Vor der Insel Kos ertrank am Montag eine Winterschwimmerin im Meer. Bereits am Sonntag waren zwei Segler in den Meeresfluten ums Leben gekommen.
Unterdessen genehmigte am Mittwoch das Europaparlament die Auszahlung von 4,5 Millionen Euro als Solidaritätsunterstützung für Kreta. Vor allem der Westen der Insel war im vergangenen Februar von einem Unwetter heimgesucht worden, das erhebliche Sachschäden in der Infrastruktur sowie auf landwirtschaftlichen Nutzflächen verursacht hatte; zudem kostete es ein Menschenleben. (Griechenland Zeitung / eh)