Viele hatten es schon immer vermutet: Bei der griechischen Landbevölkerung besteht offenbar die Tendenz zur Fettleibigkeit. Dies scheint nun durch eine Langzeitstudie bestätigt zu werden, die auf der Insel Elafonissos, südliche Peloponnes, durchgeführt wurde.
Wie die Tageszeitung Kathimerini berichtete, wurde diese Erhebung in den Jahren 2012 bis 2016 mit Unterstützung des Gesundheitsministeriums und anderer Institutionen realisiert; die Ergebnisse wurden in dieser Woche präsentiert. Darin teilten die Wissenschaftler mit, dass 36 % der Teilnehmer des Projektes fettleibig waren. Etwa ein Viertel (25,1 %) wies erhöhte Cholesterinwerte auf; mehr als die Hälfte (52,1 %) litt an Hypertonie.
Damit sind die Werte der Inselbewohner schlechter als jene, die in griechischen Städten ermittelt werden. Zurückzuführen sei dies vor allem auf fehlende körperliche Betätigung und ungesunde Ernährung, wobei vor allem die Prinzipien der „Mittelmeerdiät“ außer Acht gelassen werden. So stellte sich heraus, dass sich lediglich 22,9 % der Probanden ausreichend körperlich betätigten; d. h. mehr als 150 Minuten pro Woche bzw. dreimal wöchentlich in kleineren Zeitabschnitten. Auch die Ernährungsgewohnheiten ließen zu wünschen übrig. So verzehrten lediglich 14,2 % mindestens dreimal am Tag Früchte, Salat in diesem Mengen aßen lediglich 6 %. Eine positive Rolle spielte hingegen der Verzehr von Olivenöl: Bei 96,1 % kam täglich Olivenöl auf den Tisch. Als positiv bewerteten die Wissenschaftler auch den Konsum von Fisch: Bei vier von zehn der Probanden (40,1 %) wurden mindestens dreimal pro Woche Fischgereichte gegessen. (Griechenland Zeitung / jh)
Unser Archivfoto (© Eurokinissi) entstand während einer Veranstaltung der Griechischen Gesellschaft gegen Fettleibigkeit in Thessaloniki, wo Schüler über die Gefahren einer falschen Ernährung aufgeklärt wurden.