Ein Unwetter namens „Viktoria“ hat in den vergangenen 48 Stunden in Griechenland zahlreiche Schäden hinterlassen. Am stärksten betroffen waren bisher der Süden und Westen des Landes.
In vielen Gebieten Kretas, besonders in Chania und Messara, wo auch der Großteil der dortigen Feuerwehreinsätze stattfand, gab es zahlreiche Erdrutsche, wodurch der Verkehr zum Teil extrem behindert wurde. Im Ort Alikianos, etwa sechs Kilometer südlich von Chania, stürzte eine Brücke ein. Schüler eines Lyzeums in der südkretischen Messara-Ebene mussten sportlichen Einsatz zeigen, um das Schulgebäude verlassen zu können, ringsum stand hohes Wasser. In der Ortschaft Inio, ebenfalls Südreta, erlebten viele Bauern eine herbe Enttäuschung: Kurz vor der Ernte wurden die Oliven durch schwere Hagelschläge von den Bäumen gerissen und damit unbrauchbar.
Auch auf den Ionischen Inseln, wo Sturmstärken von bis zu 9 Beauforts registriert wurden, wütete Viktoria. Auf Kefalonia haben die Unwetterphänomene tonnenweise Steine und Schlamm aus den Bergen in die Dörfer gespült – selbst Häuserdächer wurden davon in Mitleidenschaft gezogen. Durch die außergewöhnlichen Schlamm- und Steinmassen entstand unmittelbare Gefahr für die Bewohner. Ein derartig heftiges Wetterereignis erlebt die Insel in diesem Jahr bereits zum dritten Mal.
In Attika, wo sich die griechische Hauptstadt Athen befindet, hatten die ununterbrochenen Regenfälle ebenfalls beachtliche Auswirkungen. So mussten etwa die Vavrodos Allee in der Nähe des Athener Flughafens und viele weitere Straßen am Mittwoch gesperrt werden. Immer wieder wurde die Feuerwehr gerufen, um überflutete Kellerwohnungen abzupumpen.
Das Unwetter erreichte vergangene Nacht auch die Insel Rhodos, heute soll Viktoria im Laufe des Tages auch in Nord- und Ostgriechenland zuschlagen.
(Griechenland Zeitung / dz)