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Athener Goethe-Institut feiert das Bauhaus

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Fotos: © Griechenland Zeitung / Andreas Dengler Fotos: © Griechenland Zeitung / Andreas Dengler

Mit einem fulminanten Auftakt startete das Goethe-Institut am gestrigen Donnerstag in die Aktion „Bauhaus 19“. Bis kommenden Juni wird mit verschiedenen Veranstaltungen an den 100. Jahrestag der Gründung des staatlichen Bauhaus in Weimar erinnert.

„In Bauhaus we trust“ war auf einem aufgehängten Plakat im Unteren Foyer des Athener Goethe-Instituts zu lesen. Und eben da fand auch die große Auftaktveranstaltung statt. Laut Mitteilung der Verantwortlichen waren knapp 600 Besucher in das angesehene deutsche Kulturzentrum in der Omirou-Straße gekommen. Mit dem Dokumentarfilm „Bauhaus – Modell und Mythos“ von Kerstin Stutterheim und Niels Bolbrinker startete die mehrmonatige Aktion. Der Doku-Film, der im Saal des Goethe-Instituts gezeigt wurde, lockte viele Interessierte an: Einige Zuschauer standen sogar an die Wand gelehnt oder setzten sich auf den Boden, da die Bestuhlung nicht für alle ausreichte.

Mit beeindruckenden Interviews ehemaliger Bauhaus-Studenten wurden die wichtigsten Stationen der Kunstströmung geschildert. Mit dem Film wurde ein umfassender Einblick in den Bauhaus-Stil und dessen Entwicklung gegeben. Deutlich wurde hierbei auch, dass vor allem der interkulturelle Austausch und die internationale Zusammenarbeit für das Bauhaus seit Anfang an entscheidend war.

Das bunt gemischte Publikum des Abends folgte damit dem Geist des Bauhaus. Denn unter den Besuchern waren nicht nur die Mitglieder der deutsch-griechischen Community, sondern auch viele Griechen und sogar Touristen. Junge Studenten, Künstler und Kulturschaffende waren ebenso versammelt wie deutsche Griechenland- oder griechische Deutschland-Fans. So auch eine Athener Fotografin, die sich vor allem auf Architekturaufnahmen spezialisiert hat. Gemeinsam mit ihren beiden Schülern besuchte sie die Auftaktveranstaltung, um Fotos von den Installationen zu schießen.

Und da hatten die drei Fotografen viele Motive, denn das ganze Goethe-Institut wurde zu einem großen Ausstellungsraum: Das Gebäude wurde von international renommierten Künstlern gestaltet. Es waren Werke des Fotografen Hans Engels und der in Thessaloniki geborenen Künstlerin Stella Kaltsou zu sehen. Aber auch Video- und Foto-Projektionen wurden an die Wände gestrahlt.

Im Treppenhaus waren verschiedene Fotografien des Künstlerduos „Barking Dog United“ ausgestellt. Das deutsch-griechisch-israelische Zweigespann besteht aus Nikos Arvanitis und Naomi Tereza Salmon. Ihre Ausstellungsstücke stammten aus ihrem Human-Dollz-Projekt und spielten, typisch für das Bauhaus, mit den geometrischen Formen.

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Bauhaus für die Ohren: Die griechische Pianistin Lenio Liatsou gab in der festlich beleuchteten Eingangshalle ein Klavierkonzert. Zu hören waren deutsche und griechische Kompositionen von Künstlern wie Josef Matthias Hauer, Nikos Skalkotas oder Arnold Schönberg. Zum Abschied legte der Athener George Moraitis modernen DJ-Sound  auf. 

Mit der Aktion soll vor allem gezeigt werden, dass die Richtung Bauhaus keinesfalls eine rein deutsche Erfindung, sondern vielmehr ein internationales Phänomen des beginnenden 20. Jahrhunderts ist. Ein besonderes Augenmerk wird in der noch bis kommenden Juni laufenden Aktion auch auf die Bedeutung des Stils in Griechenland und seinen Nachbarländern gelenkt.

In diesem Jahr sind noch zwei Veranstaltungen geplant: Am Samstag, 3. November, findet der Kinder-Workshop „Kostüme – Sound – Farben – Bewegung“ statt. Am Montag, 19.11., wird im Athener Goethe Institut der Film „Das Triadische Theater“ nach Oskar Schlemmer gezeigt. Beide Veranstaltungen werden von der griechischen Tanz-Expertin Natasha Hassiotis geleitet.

(Griechenland Zeitung / ad)

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