Ein Kontrollraum, der die Verfügbarkeit von Parkplätzen, die Route der Müllwägen anzeigt und nicht zuletzt das Budget der Stadt aufschlüsselt: Die Stadt Trikala im Norden Griechenlands ist zu dem geworden, was man eine „smart city“ – eine intelligente Stadt – nennt.
Sogenannte „Smart Cities“ finden sich mittlerweile in vielen Ländern. Technologie wird dazu benutzt, das öffentliche System zu verbessern, Transparenz herzustellen und alle Abläufe effizienter zu machen. Dass Trikala einmal dazu gehören würde, hätten die Bewohner nicht gedacht. Als Dimitris Papastergiou 2014 zum Bürgermeister gewählt worden war, hatte er große Pläne für die Stadt. Obwohl er kein Budget zur Verfügung hatte, schaffte er es durch die Zusammenarbeit mit der EU sowie griechischen Firmen wie „Greece´s Sieben“ und „Parkguru“ seine Stadt Trikala in den Rang der „Top 21 smart cities“ zu heben und die Schulden der Kommune zu halbieren. Straßenlaternen, die auf Bewegungssensoren reagieren, ließen den Stromverbrauch in manchen Gegenden um 70 Prozent sinken. Um neue Arbeitsplätze für junge Leute zu schaffen, investierte Papastergiou in Robotiklabore in höheren Schulen. Außerdem können die Bewohner Trikala mithilfe eines Online-Beschwerdesystems nun ganz leicht aktiv mitgestalten. Früher habe man jemanden in der Politik kennen müssen, um sich Gehör für seine Anliegen verschaffen zu können, erzählt Sonia Sofou, eine Mitarbeiterin des Kontrollraums, der britischen Zeitung „The Guardian“. Auch eine App ist mittlerweile eingeführt worden, die die Bearbeitungszeit der Anfragen verkürzen soll.
Nicht alle Bewohner sind begeistert von der Technisierung der Stadt. Doch Bürgermeister Papastergiou ist Weiterentwicklung nach wie vor sehr wichtig. Auch für ein Projekt von unbemannten Bussen, das nicht nur auf Zustimmung stieß, setzte er sich ein. Das Hauptziel sei, die Leute davon zu überzeugen, dass uns Veränderungen bevorstehen und wir uns anpassen müssen, betont der innovative Kommunalpolitiker. (GZjs)