Mehr als 60 Jahre diente der Flughafen Athen-Ellenikon als Dreh- und Angelpunkt des griechischen Flugverkehrs. 2001 kam dann das Aus. Der Flughafen wurde geschlossen und durch den neuen Flughafen Athens bei Spata ersetzt.
Seither steht der gigantische Komplex leer und das unbenutzte Gelände verfällt langsam aber stetig. Nach 17 Jahren will die griechische Regierung nun endlich etwas gegen den Verfall des ehemals wichtigen Verkehrsknoten Griechenlands unternehmen und schmiedet Pläne mit verschiedenen Investoren. Wie kam es dazu und was passiert in Zukunft mit dem „Athen-Ellenikon“?
Die Geschichte von Athen Ellenikon
Der ehemalige Flughafen von Griechenlands Hauptstadt liegt in dem Athener Vorort Ellenikon, rund sieben Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Eröffnet wurde er 1938 mit einem Terminal und erst 1966 begannen die Bauten für einen Ostflügel, in dem später die internationalen Flüge abgewickelt wurden. Der Westflügel war nur für Flüge der Olympic Air zuständig. Am 28. April 2011 wurde der Flughafen endgültig geschlossen und durch den neuen Flughafen Athen-Eleftherios Venizelos ersetzt. Im Jahr 2000, kurz vor dem Ende des Flughafens, stieg die Passagierrate im Vergleich zum Vorjahr um ganze 15,6 % an: Es kamen 13,5 Millionen Passagiere über den Flughafen an ihr Reiseziel, und 57 internationale Airlines flogen an 87 verschiedene Orte. Offiziell verbuchte der Flughafen rund 11 Millionen Passagiere pro Jahr. Das letzte Flugzeug, das von Ellenikon startete, war eine Olympic Air Boeing 737 auf dem Weg nach Thessaloniki. Als Grund für die Schließung nannte man das rasante Ansteigen der Passagierzahlen. Schon 1976 wurde über den Bau eines zweiten Flughafens bei Spata nachgedacht. Diese Idee wurde aber wieder verworfen, da in den Berechnungen ein wirtschaftlichen Nachteil gegenüber einem größeren Landesflughafen prophezeit wurde. Schlussendlich wurde die gänzliche Schließung von Athen Ellenikon festgelegt.
Museum und Sporthangar
Einige der Angestellten von Olympic Air gründeten daraufhin einen gemeinnützigen Verein mit dem Zweck, ein Museum im Flughafen zu eröffnen. Dazu konnten drei ausgemusterte Flugzeuge der Olympic Air ergattert werden, die längst nicht mehr in Verwendung waren: eine Boeing 747 mit dem Namen „Olympic Eagle“, eine Boeing 737 namens „Apollo“ und eine Boeing 727 namens „Olympus“. Das kleine Museum befindet sich seit 2009 in einem Teil des Westterminals und ist öffentlich zugänglich. Die Flugzeuge selbst parken aber im Ostterminal und können daher nicht besichtigt werden. Für die olympischen Spiele in Athen, die 2004 stattfanden, wurde ein Teil des verlassenen Flughafens in eine Sportstätte umgewandelt. Dort wurden Sportarten wie Feldhockey, Basketball, Softball und Kanusport ausgetragen. Wie für viele andere Länder brachten die Olympischen Spiele jedoch nicht den erhofften finanziellen Erfolg für Griechenland. Die Umbauten des Flughafens kosteten viel Geld und stehen seither bis auf vereinzelte Veranstaltungen wie Kongresse und Fachmessen leer.
Verfall und Verwendung
Große Teile des Geländes liegen seit 15 Jahren brach und sind dem üblichen Verfall ausgesetzt. In den Hallen hängen Kabel aus der Decke, Platten fallen von den Wänden und längst abgelaufene Bordpässe liegen immer noch am Boden verstreut. Die ausrangierten Flieger verrosten auf den Rollfeldern, die immer weiter von der Vegetation überwuchert werden. Eine beeindruckende Fotostrecke des Magazins Spiegel zeigt die gravierenden Ausmaße des Verfalls bis 2014. Auf Grund der Flüchtlingskrise begann man Anfang 2016 damit, Teile des alten Flughafens – unter anderem auch die Sportstadien – in Flüchtlingslager umzufunktionieren. Bald waren ganze 3.500 Flüchtlinge dort untergebracht, ein Drittel davon Kinder. Durch die baufällige Substanz des verlassenen Gebäudekomplexes wurde der Flughafen aber später als ungeeignet deklariert, da er ohne Renovierungen keine sichere Behausung für die Bewohner darstellt. Die Flüchtlinge in Athen haben seitdem in der Innenstadt einige Häuser besetzt, darunter das ikonische, ehemals verlassene Hotel Plaza.
Milliardenschwere Pläne für das Areal
Nun endlich soll sich das Schicksal des verlassenen Flughafens wenden. Das Areal, das mit 620 Hektar Land beinahe dreimal so groß ist wie das Fürstentum Monaco, soll nun zu einem Küstenresort umgebaut werden. Frühere Ideen wie ein Finanzdistrikt scheiterten schon vor der Durchführung, doch nun scheint es grünes Licht für den Umbau zu geben. Das Grundstück soll an den Immobilieninvestor Lamda Developement gehen, der mit Investoren aus China und Abu Dhabi ein Küstenresort für Touristen in der Nähe von Athen kreieren will. Für den Umbau sollen mehr als 7 Milliarden investiert werden. In dem gigantischen Areal sollen Wohnhäuser, Hotels, Shoppingzentren, Themenparks, Museen, Büros und ein Casino Einzug halten. Derzeit wird noch mit Interessenten für den Casinokomplex verhandelt, doch der wichtigste Unternehmer scheint das Caesars Entertainment aus Las Vegas zu sein. Mit dieser Idee soll Griechenland als Destination für Spieler interessanter werden. Ein Casinoareal in dieser Größe könnte das Image des Vorortes stark verändern und es zum griechischen Las Vegas oder Monte Carlo werden lassen – Städte, die aufgrund ihrer Casinokultur berühmt sind, wie man bei Betway Casino nachlesen kann. Die Umnutzung als Casino könnte dem zentral gelegenen Gelände neues Leben einhauchen und viele Besucher aus der Region sowie Touristen aus aller Welt anlocken. Ein zweites Sin City im Süden Europas ist vorstellbar, die Möglichkeiten sind grenzenlos.
Wie geht es weiter?
Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete, dass nach Aussagen des Lamda-Chefs die Umbauten schon 2020 zu großen Teilen fertiggestellt sein sollen. Ob bis dahin auch das Casino fertig gebaut wird, ist fraglich. Trotzdem steigen die Zahlen der Griechenlandbesucher immer weiter an: 2017 gab es ganze 10 % Zuwachs im Vergleich zum Jahr davor, und man erreichte einen neuen Passagierrekord an den Flughäfen. Die Anzahl der Flüge hingegen hat sich kaum vermehrt – was darauf hindeutet, dass die Flüge deutlich öfter ausgebucht wurden. Auch der neue Flughafen Athen-Eleftherios Venizelos wurde mittlerweile renoviert und kann nun Passagiere noch schneller abfertigen als zuvor. Auf Grund der Optimierung sollen Umsteiger nun 10 Minuten früher an ihrem gewünschten Gate ankommen. Auch der Bereich außerhalb des Schengenareals wurde deutlich aufgewertet, Inspiration für die Gestaltung holte man sich aus dem alten Griechenland.
Nach fast zwei Jahrzehnten der Verwitterung wird der ehemalige Flughafen Athens endlich wieder genutzt und zu einem blühenden Areal für Griechen und Urlauber aus aller Welt umgestaltet. Wir sind gespannt auf das Endresultat!
(ics; Fotos: Eurokinissi)