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Xeri, Biriba, 31 und Poker – Die verspielten Griechen im Kartenfieber

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Foto © Eurokinissi Foto © Eurokinissi

Die Griechen sind ein verspieltes Volk und lieben nichts mehr, als den Tag mit einer Runde Backgammon in der Taverne ausklingen zu lassen. Doch besonders an den Feiertagen schwören die Mittelmeerbewohner auf Kartenspiele. Das liegt daran, dass Weihnachten und Neujahr als besonderes Glücksmomente zählen, in denen groß gewonnen werden kann.

Und wer verliert, hat im neuen Jahr dafür Glück in der Liebe. Gespielt werden vor allem Kartenspiele wie 31, Xeri, Biriba und Poker und das oft um große Mengen Geld, denn viele Griechen sind abergläubisch und schwören auf die Macht von Weihnachten und Silvester. Gerne wird aber auch im Rahmen der Familie gespielt und das oft bis zum Morgengrauen. Wir haben die beliebtesten Kartenspiele Griechenlands unter die Lupe genommen.

Einunddreißig

Das Spiel „31“ stammt von dem französischen Vorgänger „Siebzehn und Vier“ und hat starke Ähnlichkeiten mit Black Jack. In dem Lieblingsspiel der Griechen ist das Ziel, die Nummer 31 zu erreichen, diese aber nicht zu überschreiten, denn sonst ist man raus. Gespielt werden kann mit bis zu neun Personen, wodurch es vor allem in großen Familien Anklang findet. Einer der Spieler fungiert immer als Bank („mána“ = Mutter). Er verteilt jeweils eine Karte an sich und die anderen, dann müssen die Spieler setzen. Die „mána“ zieht als erste weitere Karten, bis sie höchstens die Summe von 31 erreicht. Schafft sie das, besiegt sie alle und es geht zur nächsten Runde. Zieht sie mehr als 31, „verbrennt“ sie, muss die anderen auszahlen und die Bank abgeben. Die mána enthüllt ihre Karten (bis auf eine, die verdeckt bleibt) und fragt danach der Reihe nach die Spieler, wie viele Karten sie benötigen. Am Ende der Runde zahlt sie alle, die eine höhere Punkteanzahl haben als die Bank bzw. kassiert bei allen, die „verbrannten“ (also in Summe die 31 überschritten) oder unterhalb der Punktezahl der mána lagen ... Im Deutschen gibt es das Spiel „31“ zwar auch, es wird aber oft als „Schwimmen“ bezeichnet.

Xeri

Das Kartenspiel Xeri oder auch Kseri wird mit Pokerkarten ohne Joker gespielt. Es kann nur von zwei Personen gemeinsam gespielt werden, die versuchen müssen, mehr Punkte als ihr Gegner zu erlangen. Maximal können 37 Punkte gesammelt werden. Auf dem Tisch liegen dabei verschiedene Karten, die der Spieler aufheben kann, wenn er Karten mit demselben Wert in der Hand hält oder mehrere Karten hat, die in Kombination den Wert der Tischkarte erreichen. Wenn der gesamte Tisch geleert wird, bezeichnet man dies als Xeri und man erhält sofort einen Bonus von 10 Punkten.

Poker

Auch das beliebte Casino-Spiel Poker ist in Griechenland ein wichtiger Bestandteil der Feierlichkeiten. Beim Poker geht es nicht nur um das Geschick mit den Karten, sondern vor allem um die Einschätzung der eigenen Hand und der Hand des Gegners. Daher muss man gut darin geübt sein, seine Gegner zu lesen und selbst nicht preiszugeben, ob man sich in einer Glücks- oder Pechsträhne befindet. Gewonnen hat ein Spieler, wenn die anderen Spieler mit seinem Einsatz nicht mehr mitgehen wollen oder wenn er bei einem Showdown die stärkste Hand präsentieren kann. Poker ist ein Spiel, das viel Erfahrung benötigt, weshalb gute Spieler oft im Vorhinein online üben und ihre Technik verbessern. So kann man sich außerdem auch mit unterschiedlichen Varianten des Spiels, wie Omaha, Stud und Razz, vertraut machen.

Biriba

Das Spiel Biriba stammt eigentlich aus Italien, wo es als Pinnacola bezeichnet wird. Die Regeln sind mit unserem Rommee zu vergleichen, das in Deutschland sogar bei Turnieren gespielt wird. Bei Biriba erhält jeder Spieler vom Dealer 11 Karten und muss in jeder Runde eine Karte aufnehmen, bis er mindestens drei oder mehr aufeinanderfolgende Karten derselben Farbe oder Karten mit demselben Wert ablegen kann. Gewonnen hat derjenige, der als erstes einen vorher festgelegten Punktestand erreicht hat.

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Foto © Griechenland Zeitung / Mara Gassel / Lipsi

Eines steht fest: Die Griechen lieben es zu spielen. Und das nicht nur zu den Feiertagen, sondern rund ums Jahr. Wer im Urlaub abends an einer einheimischen Taverne vorbeispaziert, wird mit Sicherheit den einen oder anderen Wettkampf beobachten können. Und wer mutig genug ist, darf bestimmt auch eine Runde mitspielen.

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