Passagiere aus Griechenland werden seit dem 12. November auf sämtlichen Flughäfen Deutschlands so behandelt, als seien sie Bürger aus Staaten außerhalb des Schengen-Abkommens. Verbunden ist dies u. a. mit langen Warteschlangen und ausgiebigen Pass- bzw. Personalausweiskontrollen.
Diese Maßnahmen könnte zumindest noch für die kommenden sechs Monate beibehalten werden.
Die deutsche Seite begründet diesen Vorgang damit, dass zwischen Januar und Oktober etwa 1.000 Reisende aus Griechenland mit gefälschten Reisepapieren eingereist seien. Einige von ihnen könnten, der Argumentation zufolge, sogar terroristische Taten planen. Anlass für besondere Sicherheitsvorkehrungen ist auch die bevorstehende Weihnachtszeit. Die Behörden befürchten offenbar, dass Terroristen diesen Zeitraum nutzen können, um etwa einen Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt zu verüben. Im vergangenen Dezember hatte es einen solchen Anschlag in Berlin gegeben: Er forderte 12 Todesopfer.
Ähnliche Kontrollen führt Deutschland auch an seiner Grenze zu Österreich durch.
Als Protest gegen das Vorgehen hat Athen in Berlin Demarche erhoben bzw. Einspruch eingelegt.
Am Mittwoch (22.11.) will man sich trilateral mit Experten der EU-Kommission an einen Tisch setzen, um die Lage zu besprechen. Im Schengener-Abkommen ist ein Paragraph beinhaltet, der es Mitgliedern erlaubt, Grenzkontrollen durchzuführen, wenn es um Angelegenheiten der inneren Sicherheit angeht. Deutschland hatte der EU-Kommission die verstärkten Kontrollen für Passagiere aus Griechenland bereits im Oktober angekündigt.
(Griechenland Zeitung / eh; Archivfoto: © Eurokinissi)