Login RSS

Tote Delfine an mehreren Stränden gefunden Tagesthema

  • geschrieben von 
Fotos © Eurokinissi Fotos © Eurokinissi
Sieben tote Delfine wurden vergangene Woche an mehreren Stränden der Ost-Ägäis gefunden. Die Meeresschutzorganisation „Archipelagos“ berichtet, dass fast ein Viertel (etwa 22 Prozent) des Magenraums der Tiere mit Plastikteilchen gefüllt waren.
Das habe die Untersuchung der Kadaver ergeben. Die ausschließliche Todesursache soll das aber nicht gewesen sein, meint Anastasia Miliou, Hydrobiologin und wissenschaftliche Direktorin von Archipelagos: „Einige sind wohl eines natürlichen Todes gestorben, andere wurden von Fischern verletzt und sind ihren Wunden erlegen.“ Dennoch verweist sie auf mögliche Folgen des Plastikmülls: „Wir wissen nicht, welchen Effekt die kleinen Plastikteilchen auf die Tiere haben können und ob sie ein Grund für Krankheiten sind“, so Miliou. Man erarbeite dazu gerade eine Studie.
 
Plastik sei ein Problem, mit dem man lernen müsse umzugehen. Nach einigen Gesprächen mit unter anderem der Europäischen Kommission habe sich herausgestellt, dass ein Leben ohne Plastik einer Utopie gleiche. „Die Plastikindustrie generiert viele Arbeitsplätze. Die EU-Kommission unterstützt das natürlich“, so Miliou und ergänzt kampfeslustig: „Dafür gibt es ja uns.“ Mit Lesungen und Fortbildungen lädt die Organisation regelmäßig zu Veranstaltungen ein. „Wir versuchen Menschen für dieses Thema zu sensibilisieren. Man muss endlich begreifen, dass wir uns mit dieser gefährlichen Substanz selbst schaden.“ Mehrere Jahrhunderte dauere der Abbau von Plastikstoffen in der Natur. Klar sei: „Die Änderung der Denkweise ist ein Prozess, aber der Plastikverbrauch ist in den letzten Jahren schon ein wenig zurückgegangen“, erzählt sie stolz.
 
Schon mit geringem Aufwand könne jeder einen Teil zur Sauberkeit und dem Erhalt der Natur beitragen: „Einfach mal an der Kasse in den Supermärkten auf eine Plastik-Tüte verzichten. In Restaurants und Hotels ein Getränk ohne Strohhalm verlangen. Und wenn man Plastik auf der Straße, am Strand oder im Wasser sieht, dann sollte man es aufsammeln und kontrolliert entsorgen.“
 
Das Team von Archipelagos ist für jede Unterstützung dankbar: Für Freiwilligenarbeit oder Praktika kann man sich unter 030 2273061191 / 61147 oder via Mail melden.
 
Lukas van den Brink
 
170811Delphin2SMALL
 
170811delphin3SMALL
 
170811Delphin5SMALL
 
170811Delphin4SMALL
 
 
Nach oben

 Warenkorb