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Die Situation für Flüchtlinge spitzt sich weiter zu Tagesthema

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Die Situation für Flüchtlinge spitzt sich weiter zu

In Griechenland spitzt sich die Situation in Flüchtlingscamps weiter zu; die Stimmung unter den Migranten, die auf dem Weg in andere europäische Staaten hier festsitzen, verschlechtert sich zusehends. Am Mittwochabend ist es im Hafen von Piräus zu Auseinandersetzungen zwischen Männern aus Syrien und Afghanistan gekommen. Augenzeugen berichten von einer regelrechten Steinschlacht. Dabei wurden mindestens acht Personen verletzt, zwei Männer unter ihnen trugen Kopfverletzungen davon. Eine Frau erlitt einen Schock und musste in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Es entstanden Sachschäden. Anlass für die Handgreiflichkeiten soll angeblich ein Flirt eines Mannes aus Afghanistan mit der Frau eines Syrers gewesen sein. Griechische Medien, die sich auf Polizeiquellen berufen, berichten, dass immer mehr allein reisende Flüchtlingsfrauen Opfer von Gewalttaten würden, die allerdings nicht zur Anzeige kämen. 

Am Mittwoch protestierten in Piräus sowie im Zentrum Athens etwa 2.000 Menschen. Sie forderten die Öffnung der Grenze zur Früheren Jugoslawischen Republik Mazedonien (FYROM) im Norden des Landes. Außerdem forderten die Demonstranten, dass der geplanten Repatriierung von Migranten in die Türkei und anschließend eventuell sogar in die Heimatländer beendet werden müsse. Außerdem wurde die Beendigung des NATO-Einsatzes in der Ägäis gefordert.
In Griechenland halten sich derzeit mehr als 51.000 Flüchtlinge auf. 5.800 von ihnen sind im Hafengelände von Piräus notdürftig untergebracht. Im weiteren Großraum Athen und Attika geht man noch einmal von 9.000 Menschen aus. 4.000 weitere leben in den Registrierungslagern (Hot Spots) auf den Ostägäis-Inseln Lesbos, Chios und Samos. Die Menschen dort werden zum großen Teil zurück in die Türkei gebracht, von deren Küste aus sie nach Griechenland aufgebrochen waren. 2.753 Flüchtlinge sind in Zentralgriechenland untergebracht worden. Das Gros von ihnen, es handelt sich um etwa 28.500 Personen, hält sich jedoch in Nordgriechenland auf. Sie warten dort darauf, dass die Grenze zur FYROM bei Idomeni wieder öffnen wird und dass sie von dort aus über die sogenannte „Balkanroute“ nach Nord- und Mitteleuropa weiterreisen können. In Idomeni leben mehr als 11.000 Flüchtlinge in Zelten unter primitivsten Verhältnissen.
Unterdessen hat die Stadt Athen mit dem Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen vereinbart, dass 3.000 Flüchtlinge bis Ende des Jahres in der griechischen Hauptstadt in Wohnungen untergebracht werden. Zur Verfügung gestellt werden zunächst 200 Appartements, die größer als 60 Quadratmeter sind. In ihnen sollen jeweils bis zu sechs Asylberechtigte unterkommen. Die Uno will dafür bis zu 400 Euro pro Wohneinheit zahlen. Ein ähnliches Vorgehen ist auch in Thessaloniki, der zweitgrößten Stadt des Landes, geplant. Dort sollen 1.500 Asylanten in entsprechende Wohnungen eingewiesen werden.

Elisa Hübel

Unser Foto (© Eurokinissi) entstand am Mittwoch während der Protestkundgebung im Zentrum Athens.

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