Mit elf Verletzten und 36 Festnahmen endete am Donnerstag eine Massenschlägerei zwischen Fußballfans aus Kroatien und aus Serbien auf dem Athener Flughafen „Eleftherios Venizelos“. Die Fangruppen waren sich einen Tag nach dem Champions-League-Spiel von Olympiakos Piräus gegen Dinamo Zagreb in die Haare geraten.
Laut Presseberichten hatten ungefähr 60 serbische und griechische Fans die abreisenden Kroaten vor dem Flughafen aufgelauert und sie angegriffen. Dabei sollen Schlagringe, Eisenstangen und Ketten, aber auch „spitze Gegenstände“, also vermutlich Messer oder Dolche, zum Einsatz gekommen sein. Zwei Krankenwagen des nationalen Rettungsdienstes EKAB brachten sechs schwerer verletzte kroatische Fans in ein Athener Krankenhaus. Fünf Leichtverletzte wurden ambulant in der Erste-Hilfe-Station des Flughafens behandelt. Wegen des Zusammenstoßes wurde angeblich sogar die Wagenkolonne von EU-Parlamentspräsident Martin Schulz umgeleitet, der zur selben Zeit nach Brüssel zurückreisen wollte.
Die Kroaten der Ultra-Fangruppe Bad Blue Boys (BBB) waren trotz Verbots ohne Tickets nach Athen gereist. Zugleich waren aus Serbien Fans von Roter Stern Belgrad angereist. Diese sind mit Olympiakos verbrüdert und die Kroaten mit dem „Erzfeind“ Panathinaikos Athen. Im Vorfeld des Spiels hatte die Polizei 45 kroatische und vier serbische Fans vorbeugend festgenommen. Während des Spiels am Mittwoch hatten drakonische Sicherheitsmaßnahmen für Ruhe in der Karaiskakis-Arena in Faliro bei Piräus gesorgt.
Das Match konnte Olympiakos mit 2:1 buchstäblich in letzter Minute für sich entscheiden. Zunächst hatte Armin Hodžić Zagreb in der 21. Minute in Führung geschossen. Den Anschlusstreffer in der 65. Minute sowie das Siegestor in der 90. Minute erzielte der in Minute 63 eingewechselte Kolumbianer Felipe Pardo. Der Ex-Kaiserslautener Konstantinos Fortounis war zuvor in der 53. Minute mit einem Elfmeter an Dinamo-Keeper Eduardo Carvalho gescheitert. In der 79. Minute wurde der kroatische Abwehrspieler Josip Pivarić nach einer zweiten Gelben Karte vom Platz gestellt. (Griechenland Zeitung / ak, Archivfoto: Eurokinissi)
