Wirtschaftsprüfer haben in zwei separaten Schlussfolgerungen einen Schaden in Millionenhöhe beim staatlichen Rundfunk und Fernsehen ERT sowie beim städtischen Radiosender Athens („Athina 9,84“) festgestellt. Informationen der Sonntagszeitung „To Vima“ zufolge soll der frühere ERT-Präsident Christos Panagopoulos dafür vor Gericht verantwortlich gemacht werden.
Er habe u. a. an Journalisten, Techniker und Rechtsberater Sonderzahlungen vergeben, die dem Gesetz widersprechen. Einige der Betroffenen hätten unter unklaren Kriterien bis zu sieben Gehälter bezogen.
Veruntreuungen gab es dem Bericht von „To Vima“ zufolge in den Jahren 2001 bis 2010 auch beim Radiosender der Stadt Athen. Es bestünden „ernste steuerrechtliche Probleme“. Ein internes Kontrollsystem des Budgets und der von den Mitarbeitern erbrachten Leistungen seien zudem nicht existent. (Griechenland Zeitung/eh)
Bei ERT hat sich der Wind inzwischen gedreht. Nachdem der Sender im Juni 2013 vom damaligen Regierungschef Antonis Samaras (Nea Dimokratia) buchstäblich über Nacht geschlossen wurde, eröffnete die neue Regierung unter Alexis Tsipras (4. v. r.) den Sender nach seinem Wahlsieg am 25. Januar wieder. Damit wurde ein Wahlversprechen eingelöst, das Tsipras mit seinem Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA) gegeben hatte. Unsere Aufnahme entstand am 29. Juni als Tsipras ein Fernsehinterview bei ERT gab.