Der griechische Fußball kann auch weiterhin an den internationalen Turnieren der Dachverbände FIFA und UEFA teilnehmen. Die UEFA scheint gegen das neue Sportgesetz keine weiteren Einwände zu haben.
Zugleich ließ sie in einem Schreiben an Sportsstaatssekretär Stavros Kontonis am Donnerstag diplomatisch verklausuliert anklingen, dass sie bei der nächsten Novellierung des griechischen Sportgesetzes gerne ein Wörtchen mitreden würde, und forderte ein Mitspracherecht auch für die FIFA und den griechischen Fußballverband EPO.
Wegen des neuen Sportgesetzes, das der Regierung eine stärkere Einflussnahme auf die Belange des EPO einräumt, drohte Griechenland Ende April der Ausschluss aus der FIFA und der UEFA. Die griechische Regierung will mit dem Gesetz gegen die Korruption im Profifußball vorgehen, die beiden internationalen Dachverbände sahen jedoch die Unabhängigkeit des EPO in Gefahr. Um Klarheit zu schaffen, war Ende April UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino nach Athen gereist und hatte an der betreffenden Sitzung des Bildungsausschusses im griechischen Parlament teilgenommen. Das neue Sportgesetz passierte am 7. Mai das Parlament.
Am Donnerstag bestätigte Infantino in einem Brief an Kontonis den Erhalt eines Schreibens vom 12. Mai, worin dieser ihn über die erfolgreiche Abstimmung im Parlament informiert habe. In der Folge schreibt Infantino: „Bitte nehmen Sie zur Kenntnis, dass UEFA bereit ist, hinsichtlich jeder weiteren Revision der griechischen Sportgesetzgebung zu assistieren. Wir empfehlen Ihnen dennoch dringend, auch Vertreter der FIFA und des griechischen Fußballverbandes zu den betreffenden Sitzungen einzuladen. Unter der Voraussetzung, dass dies für sie akzeptabel ist, werden wir uns freuen, ein Mitglied unserer Rechtsabteilung zu bestimmen, das mit Ihnen in dieser Sache zusammenarbeiten wird.“
Staatssekretär Kontonis dankte der UEFA für ihre „konstruktive Haltung“. Die UEFA würde mit der Teilnahme an künftigen Gesetzgebungsverfahren einem ausdrücklichen griechischen Wunsch entsprechen, sagte er. Das Anliegen der UEFA, auch die FIFA und den EPO hinzuzuziehen, würde selbstverständlich erfüllt, fügte Kontonis hinzu. (Griechenland Zeitung / ak)