420 entlassene Putzfrauen des Finanzministeriums werden wieder eingestellt. Eine entsprechende Gesetzesnovelle hat am Mittwoch das griechische Parlament passiert. Daraufhin hat sich Ministerpräsident Alexis Tsipras am Donnerstag mit einer 50-köpfigen Delegation der Reinigungskräfte getroffen.
Das griechische Regierungsoberhaupt stellte in diesem Rahmen fest: „Euer Kampf gibt uns Kraft, mit den Internationalen Geldgebern zu verhandeln.“ Weiterhin ließ er wissen, dass auch die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel ihm gegenüber geäußert habe, dass die Entlassung der betreffenden Raumpflegerinnen in Griechenland „unfair“ gewesen sei. Zudem forderte Tsipras dazu auf, auch an alle anderen Griechen zu denken, die noch arbeitslos sind: Der griechischen Statistikbehörde Elstat zufolge waren im vierten Quartal des vergangenen Jahres 1,2 Millionen Griechen ohne Job.
Die Wiedereinstellung der Reinemachfrauen war zu einem Symbol der gesellschaftlichen Ungerechtigkeit geworden. Im Wahlkampf von Tsipras bzw. seiner Linkspartei SYRIZA spielte dieses Thema eine zentrale Rolle. Die Putzfrauen waren am 18. September 2013 unter der damaligen konservativen Regierung Samaras in die Arbeitsreserve geschickt worden. Anfang 2014 wurden sie dann endgültig aus dem Staatsdienst entlassen. Seit Mai 2014 hatten sie vor dem Athener Finanzministerium Zelte aufgebaut und kampierten dort. Diese Zelte, die noch immer dort stehen, sollen am kommenden Montag abgebaut werden – anschließend soll eine Party steigen.
(Griechenland Zeitung / eh)
Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt Tsipras inmitten der Raumpflegerinnen, die nun wieder in den Staatsdienst aufgenommen werden.