Das Schiffsunglück in der Nacht vom Sonntag zum Montag, bei dem mehrere Matrosen ums Leben kamen, sorgte für Unstimmigkeiten zwischen Athen und Ankara.
Grund dafür ist die Beteiligung türkischer Kräfte an der Suche nach den Vermissten, da sich das Unglück im griechischen Hoheitsgebiet ereignete. Gesunken war der Frachter „Lady O.“ etwa 14 Meilen vor der Insel Psará. Die Zeitung „Ta Nea“ berichtet in ihrer heutigen Ausgabe, dass die Rettungsaktionen der griechischen Seite verspätet begonnen hätten. Das habe der türkischen Seite den Anlass geliefert, um sich in die Suche nach den Vermissten einzuschalten. Kurz nach 7.00 Uhr seien zwei türkische Hubschrauber in den griechischen Luftraum eingedrungen, was den Aufstieg von zwei griechischen F-16 Abfangjägern zur Folge gehabt habe. Daraufhin habe auch die türkische Seite zwei F-16 Jäger in die Region geschickt. Zwei tote Matrosen seien von türkischen Hubschraubern geborgen und anschließend auf ein türkisches Schiff gebracht worden. Drei weitere Matrosen konnten gerettet werden, fünf Schiffbrüchige werden noch vermisst. Regierungssprecher Thodoris Roussopolos wies darauf hin, daß Griechenland alle erforderlichen Rettungsmaßnahmen in die Wege geleitet habe. Das Schiff mit zehn Besatzungsmitgliedern an Bord hatte 732 Tonnen Stahl geladen und war auf dem Weg von Chalkida nach Istanbul. Bei Windstärke 9 bis 10 war es in der Nähe der Insel Psará gekentert. Die Suche nach den Vermißten geht unterdessen weiter, obwohl kaum noch Hoffnung besteht, Überlebende zu finden.
(© Griechenland Zeitung)