Ein schwerer Fall von Menschenhandel und Ausbeutung von ausländischen Arbeitskräften, die an Sklaverei grenzt, kam in dieser Woche im Bezirk Achaia in der Nordwestpeloponnes ans Tageslicht.
Demnach wurden mindestens neun rumänische Arbeitskräfte, die unter falschen Versprechungen nach Griechenland gelockt worden waren, unter unmenschlichen Bedingungen festgehalten und unter Androhung von Waffengewalt ohne Bezahlung zu schwerer Arbeit in einem Geflügelzuchtbetrieb gezwungen.
Am Mittwoch nahmen Beamte der Kripo Attika den 51-jährigen griechischen Besitzer des Betriebs und einen 41-jährigen Rumänen fest. Ein weiterer Rumäne werde noch gesucht, teilte die Polizei mit. Den Fall zeigten zwei der Arbeiter an, die sich aus ihrer Zwangslage befreien konnten und bei der Botschaft ihres Landes in Athen um Hilfe ersucht hatten.
Laut Polizei waren die Arbeiter in ein Gebäude ohne Heizung, mit unzureichenden hygienischen Bedingungen und mangelhaften Essensrationen eingesperrt und gezwungen worden, von früh bis spät pausenlos und ohne Bezahlung unter Bewachung zu arbeiten. Unter anderem hätte der eine Beschuldigte zur Einschüchterung mehrfach in die Luft oder vor die Füße der Arbeiter geschossen. Bei der Razzia am Mittwochmorgen wurden sieben weitere Rumänen befreit und knapp 1,6 Millionen Euro (siehe Foto) sowie ein teurer Geländewagen und Waffen sichergestellt. Die neun Rumänen sollen auf eigenen Wunsch wieder nach Hause reisen. Die Festgenommenen kamen am Donnerstag vor den Staatsanwalt.
Bereits 2013 war es im Ort Nea Manolada im Nachbarbezirk Ilia (Elis) zu einem vergleichbaren Vorfall gekommen. Damals hatten drei Aufseher auf einer Erdbeerpflanzung auf Erntearbeiter aus Pakistan und Bangladesch geschossen, die gegen ihre schlechte Bezahlung und ausstehende Löhne protestiert hatten. Dabei wurden ungefähr dreißig Personen verletzt.
(Griechenand Zeitung / ak; Foto: Elliniki Astynomia – Griechische Polizei)