Nach zehn Jahren vorbereitender Arbeit der griechischen Justiz beginnt nun in Athen offiziell der Prozess über Schwarzgelder, die das deutsche Unternehmen Siemens an griechische Amtsträger gezahlt haben soll.
Im Blickpunkt steht dabei die Digitalisierung der damals staatlichen Telekommunikationsgesellschaft OTE im Jahre 1997. Auf mehr als 3.000 Seiten wird u. a. beschrieben, dass die getroffenen Vereinbarungen nicht den „tatsächlichen Bedürfnissen“ des Unternehmens entsprochen hätten. Die gezahlten Schmiergelder seien obendrein zum Schluss in die Gesamtkosten für den Auftrag eingeflossen. Insgesamt wird 64 Personen vorgeworfen, Schmiergelder in Höhe von insgesamt knapp 70 Millionen Euro empfangen, bezahlt oder gewaschen zu haben. Darunter sind auch 13 ehemalige hochrangige Angestellte des Mutterunternehmens in Deutschland. 80 Verdächtige werden wegen „Verjährung“ von den Vorwürfen der Bildung einer kriminellen Organisation frei gesprochen. (Griechenland Zeitung / eh)
Unser Archiv-Foto (Eurokinissi) zeigt die Siemens-Zentrale im Athener Vorort Maroussi.