Den massenhaften Missbrauch von Antibiotika in Griechenland dokumentiert eine Umfrage im Dezember, die die Athener Ärztekammer am Donnerstag dieser Woche veröffentlicht hat.
Demnach räumten 60 Prozent der Befragten ein, im letzten Jahr mindestens ein Antibiotikum genommen zu haben. Wissenschaftlich gerechtfertigt seien aber weniger als zehn Prozent. 60 Prozent der Antibiotika-Schlucker hätte diese ohne medizinische Indikation genommen und 20 Prozent hätten sie sogar ohne Rezept auf eigene Kosten in der Apotheke gekauft – Griechenland soll eines der wenigen Länder sein, wo dies möglich ist, hieß es dazu. 36 Prozent gaben außerdem an, „für Notfälle“ Antibiotika im Hause zu haben. Viele Griechen würden Antibiotika gegen Virusinfektionen wie Grippe und grippale Infekte nehmen, obwohl sie gegen Viren absolut wirkungslos sind. Außerdem würden sie so ihre Darmflora ruinieren und gegen Antibiotika resistente Bakterien heranzüchten, stellt die Ärztekammer fest. Griechenland sei das Land mit den meisten resistenten Bakterienstämmen in Europa. (Griechenland Zeitung / ak, Foto: Eurokinissi)