Kreta, in der griechischen Mythologie die Wiege Europas, musste diese einmalige Position in der Geschichte wiederholt mit Aggression und Besetzung bezahlen. In der neueren Geschichte kämpften die Kreter, um unter der Invasion der Deutschen Besatzer zu überleben und müssen noch heute mit den Folgen umgehen.
Eine dokumentarische Installation von Barbara und Leonie Englert.
Hunderte von deutschen Kampfflugzeugen bombardierten kretische Städte. Nahezu alle Kreter im kriegsfähigen Alter befanden sich während des Angriffs noch auf dem Festland, da sich der Rückzug von der albanischen Front verzögert hatte. Die Selbstverständlichkeit, mit der die kretische Zivilbevölkerung den Widerstandskampf führte, hatte ihre Ursache in der lange zurückreichenden Geschichte des Kampfes gegen wechselnde Okkupanten. Getragen wurde der Widerstand von der breiten Masse der Bevölkerung. Auch Frauen, Alte und Kinder kämpften und wehrten sich mit allem, was sie hatten.
Leider werden Frauen in der Geschichte allzu oft ausgeblendet, bleiben meist unbeachtet und dadurch ist ihre Bedeutung im Allgemeinen wenig dokumentiert. Auch die Frauen auf Kreta, die der deutschen Besatzungsherrschaft Widerstand leisteten, kommen in der Geschichtsschreibung kaum vor. Dabei waren es gerade sie, die sich zuerst den Besatzern entgegenstellten.
Babara und Leonie Englert fuhren unvereinbart auf die Insel, mit voller Ausrüstung und der Hoffnung auf ihre Erzählungen. Schnell sprach sich auf der Insel herum, dass da Frauen ein Projekt über die deutsche Besatzung vorhaben und viele schenkten ihnen ihr Vertrauen.
Die Produktion erzählt die Geschichte aus der Perspektive dieser Frauen. Die Zeitzeuginnen, die auf sich gestellt waren, erzählen vom Kampf ums Überleben, ihrem Widerstand, schildern ihre Ängste und Hoffnungen. Diese berichten davon, wie deutsche Wehrmachtssoldaten Dörfer verbrannten und zerstörten, Frauen bei lebendigem Leib ins Feuer warfen, auch wie Frauen, Kinder, alte Menschen vertrieben und hingerichtet wurden.
Wann: Premiere 17. Januar, um 18 Uhr und 20 Uhr
Am 18., 19. und 20. Januar finden jeweils um 18 Uhr und um 20 Uhr weitere Vorführungen statt. Da die Anzahl der Plätze beschränkt ist, wird gebeten, sich unter folgender E-Mail-Adresse anzumelden:
Wo: Ausstellungshalle der Deutsch-Griechischen Gesellschaft, Schulstraße 1A in 60594 Frankfurt am Main.