Die Bazare
Der Fremde muss in Konstantinopel vor allen Dingen Bazare besuchen, denn das heißt mit einem Male in die ungeheure Stadt eintreten. Man wird durch den Anblick, die Pracht und das Getümmel überwältigt; es ist ein Bienenstock, in den man tritt, aber jede Biene ist ein Perser, ein Armenier, ein Ägypter, ein Grieche. Orient und Okzident halten hier großen Markt. Ein solches Gedränge, eine solche Verschiedenheit der Trachten, solche Menge von Handelsartikeln bietet keine andere Stadt dar.
Ritt auf dem Esel
Es war ein heißer Tag im August. Ich war mit einer Malkursgruppe bei den knorrigen Olivenbäumen auf der Halbinsel Akrotiri im Kloster Gourvernéto. Dort übten wir anhand der Kloster-Architektur das perspektivische Zeichnen. Als wir gerade mitten in einer Bilderbesprechung waren, gesellte sich ein korpulenter Mönch mit üppig wucherndem Vollbart in einer schon recht verschlissenen Arbeitskutte zu uns.
„Wer war der Mörder meines Bruders“ von Georgios Vizyinos
Auszug aus der gleichnamigen Erzählung: Als die Zeit der Hochzeit nahte, stiegen Kiamil und sein Blutsbruder aufs Pferd, um der Einkäufe wegen in die Stadt zu kommen. Die Eisenbahn war in der Nähe, aber die jungen Leute liebten die Pferde und wollten unbedingt reitend in die Stadt einziehen, mit den goldenen Knöpfen an ihren Westen, mit den Pistolen an der Taille und den Karabinern über der Schulter. So machten sie sich mit den Goldstücken in ihren Hüftgürteln auf den Weg.
Weltgeschichte im Fenchelfeld
Wenn die Sonne nach windigen, kalten Regentagen endlich wieder lockt und man im zeitigen Frühjahr einen Spaziergang wagt, so wird man fast überrascht sein, wie üppig grün es schon entlang des Weges oder am Straßenrand ist. Am auffallendsten zeigt sich der wild wachsende Fenchel.
Kurzgeschichten von Georgios Vizyinos
Georgios Vizyinos ist einer der bedeutendsten griechischen Erzähler des 19. Jahrhunderts und gilt als Mitbegründer der sogenannten Ithographia. Der Verlag der Griechenland Zeitung hat zwei seiner Kurzgeschichten ins Deutsche übersetzt. Der interessierte deutschsprachige Leser hat nun also die Möglichkeit, sich ein eingehendes Bild von diesem unverwechselbaren Pionier der griechischen Literatur zu machen.