Zum Artikel über den Namen des Schwarzen Meeres (GZ 499), möchte ich meine etwas differenzierte Meinung äußern. In dem Beitrag von Niki Eideneier wiederholt sie die herrschende Auffassung, der griechische Name dieses Meeres εύξεινος πόντος (ngr. éfxinos póntos, agr. éuxinos <bitte e+u lesen und nicht etwa óixinos) „das gastliche, das gastfreundliche Meer“, das wiederum aus einem euphemistisch entstandene άξεινος πόντος (agr. áxejnos póntos), das „ungastlich, gastfeindlich“ bedeutet (so genannt wegen der heftigen Stürme). Hier muss ich leider widersprechen. Das Wort άξεινος kann nicht „gastun-freundlich“ oder „fremdenfeindlich“ bedeuten, sondern eigentlich „der ohne Fremden“ und εύξεινος nicht „gastlich, gastfreundlich“, sondern „der gute Fremde“.
Dieses Meer heißt in allen Sprachen „schwarz“, weil sein Wasser dunkelfarbig ist. Angeblich, weil das Leben nicht sehr tief geht. So muss es auch in der Antike gewesen sein. Vor einigen Jahren habe ich einen Aufsatz über dieses Problem gelesen. Leider weiß ich den Namen des Verfassers nicht mehr. Dieser ging davon aus, dass dieses Meer auch in der Antike „schwarz“ geheißen haben müsste. Er vermutet als Ausgangswort ein nicht belegtes altpersisches aχšaena als Negativum zu einem belegten altpersischen χšaena „hell, leuchtend“. Damit würde aχšaena eben „dunkel“ bedeuten. Das griechische áxejnos wäre damit volksetymologisch entstanden. Bei der Volksetymologie wird die Bedeutung des dadurch entstandenen Wortes semasiologisch nicht genau intepretiert. Es wird lediglich eine akustische Ähnlichkeit wahrgenommen, vgl. im Deutschen „Armbrust“. Beispiele gibt es in jeder Sprache.
Pavlos Georgiadis, München
Lesebändchen erwünscht
Ich habe mehrere Bücher aus Ihrem Verlag gekauft, und es ist mir immer wieder eine Freude, Ihre Bücher in die Hand zu nehmen. Die Gestaltung gefällt mir sehr gut, angefangen beim Format, dem Einband, dem Layout bis hin zu den Abbildungen und den Erläuterungen, wie z. B. in dem Band von Nikos Kazantzakis über Alexander den Großen.
Ich bin ein „langsamer“ Leser, das heißt, ich unterbreche auch schon einmal die Lektüre, um sie später wieder fortzusetzen. Und da habe ich noch einen Wunsch. Es wäre schön, wenn Sie Ihre Bücher noch mit einem Lesebändchen ausstatten würden.
Volker Weigelt, Ulm