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Der Heimat Seele

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Der Heimat Seele

Dich erkenne ich an dem östlichen Licht in deinen wachen Augen, die den purpurfarbenen Sonnenaufgang über Makaronissi begrüßen.
Dich erkenne ich an deinem warmen Lächeln im Schatten des wilden Olivenbaumes. Der mittägliche Meltemi, der dein kastanienbraunes Haar zerzaust.
Du nahmst mich an der Hand, unsere Schritte führten uns an den feinsandigen Strand, wo uns Dionysos erwartete mit berauschenden Gaben.
Dich erkenne ich an deinem tiefen Blick in den Spiegel der silbrigfließenden Quelle neben der kleinen Kapelle, in der zwei Kerzen verströmten erhabenen Lichterglanz auf gottgeweihte Ikonen.
Du schriebst unsere Namen in den Sand – kleine Wellen spielten mit der Schrift. Wasserperlen des Salzmeeres, die auf deiner Schulter schimmerten.
Homerischer Sagenhauch in deiner klaren Stimme als du rätselhaft flüstertest: Komm mit mir ins Meer der Unvergänglichkeit, wo wir die Ewigkeit berühren in den lichtübergossenen, sonnenwarmen Fluten, in denen Poseidon den Dreizack schwingt, um uns in seine unermesslichen Geheimnisse einzuführen – in luftfarbigen Tiefen.
Flügel hat das Herz, es spürt deinen Atem in der abendlichen Brise, die nach ägäischem Meeresrauschen und tiefbeglückendem Ewigkeitshauch schmeckt.

Text und Foto: Gerd Merx

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