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Angesichts des bevorstehenden Winters rückt die Versorgung der 60.000 in Griechenland lebenden Flüchtlinge verstärkt in den Fokus. Der für Migrationsfragen zuständige Generalsekretär erhob deutliche Vorwürfe wegen akuter Mängel bei den notwendigen Vorbereitungen. Er trat von seinem Posten zurück.

Der Generalsekretär für Migrationspolitik, Odysseas Voudouris, hat am Dienstag sein Amt niedergelegt. In Interviews hat er dem für Migrationsfragen zuständigen Minister Jannis Mouzalas vorgeworfen, ihm keine Zuständigkeitsbereiche überlassen zu haben. Als Beispiel nannte er, dass er in den Aufnahmezentren für Flüchtlinge auf den Inseln in der Ost-Ägäis keine Verwaltungsleiter einstellen durfte. Sichtlich verstimmt fasste er zusammen: „Ich habe einen Auftrag ohne Zuständigkeitsbereich erhalten.“ Seinem bisherigen Vorgesetzten Mouzalas warf er an den Kopf, „dass die Ausgaben für die Flüchtlinge pro Kopf in griechischen Aufnahmelagern höher als in Norwegen“ seien.

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Anlässlich des Schulanfangs am Montag haben auch zahlreiche Flüchtlingskinder erstmals eine Schule in Griechenland besucht. Es handelt sich um dreizehn interkulturellen Grundschulen sowie acht Gymnasien und neun Lyzeen. Diese befinden sich u. a. in Attika, auf Kreta, in den Rhodopen, in Thessaloniki, Ioannina, und Kozani.
Bis Ende September sollen auch Kindergärten in den Aufnahmezentren eingerichtet werden, wo Flüchtlinge untergebracht sind. Zudem sollen Sonderklassen für Grundschulen und Gymnasien in den Gebäuden öffentlicher Schulen entstehen. Mehr als 800 Lehrer werden für die Wissensvermittlung eingestellt.  

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Montag, 12. September 2016 11:41

Wie sich die Grenzen in Griechenland kreuzen

Noch bis zum 30. September ist in Rethimno auf Kreta die Ausstellung „Borders – Crossroads“ zu sehen. Diese wird im Rahmen des „Mediterranean Photography Festival” vom Kolektiv8 im Museum Zeitgenössischer Kunst gezeigt. 

Die Ausstellung befasst sich mit der Insel Kreta als Zentrum der Mittelmeer-Region, an dem sich nicht nur die drei Kontinente Europa, Afrika und Asien geografisch kreuzen. Vielmehr sei die Insel auch der Mittelpunkt kultureller Grenzen. Mit diesen Grenzen befasst sich das Foto-Festival intensiv. Die Künstler nehmen die Flüchtlingskrise der vergangenen Jahre zum Anlass, um sich mit den Phänomenen von Identität und Flucht zu beschäftigen. So zeigen die Fotografien besonders die Orte in Griechenland, an denen die Krise sichtbar wird. Daneben werden auch Werke gezeigt, die sich subjektiv, existenziell und symbolisch mit dem Konzept von Grenzen beschäftigen, so die Ankündigung.

Datum: bis 30. September 2016
Veranstaltungsort: Museum Zeitgenössischer Kunst, Rethymnon
Informationen: , www.cca.gr

Unser Foto (© Dimitris Michalakis, www.medphoto.gr) zeigt ein Werk der Ausstellung.

Weitere Kultur- und Ausgehtipps für Athen und ganz Griechenland
ATHEN
MUSIK

Herodes Atticus Theater
16. September Konzert mit „100 Gitarren“. 

17. September „An Thimitheis to Oneiro mou“. Vereinigung der Bewohner der Ionischen Inseln. 

18. September Tango Port Piazzolla. Fußgängerzone Dionysiou Areopagitou, www.greekfestival.gr

Megaron Moussikis
14. Sepetmber Werke von A. Vivaldi und P. I. Tschaikowsky. Yaroslav Tokarev (Violine) und Orchester Academica Athen. Musikalische Leitung: Nikos Athinios. Im Garten.

Technopolis
14. September Thanassis Papakonstantinou, Matoula Zamani und Alexandros Koustas.


16. bis 18. September Athens Bike Festival.


19. September Sokratis Malamas. Entechno. Piräos 100, Zutritt von der Persefonis-Straße, www.technopolis-athens.com

Aischylia / Elefsina
16. September Stamatis Kraounakis.

Veakio Theater
19. September Jorgos Dalaras. Lieder von Stavros Kougioumtzis. Piräus, www.viva.gr

Theatro Petras
17. September Jannis Parios. www.viva.gr Damari Petroupolis

Theatro Rematias
14. bis 18. September. OUR Festival. Alternative Künstler u. a. aus den Bereichen Theater, Musik und Tanz. Fußgängerzone Profitis Ilias, Chalandri, www.theatrorematias.gr

Papagou Festival
14. September Musik. Evanthia Remboutsika und Elli Paspala.
16. September Werke von S. Rachmaninow, F. Chopin, F. Liszt und G. Gershwin. Mimi Roufogali (Klavier) und Eftychia Moschaki (Gesang und Vortrag).

Festival Kifissia / Menandria
15. September Leon of Athens. Villa Kazouli, Kifissias 241.
16. September „Kalispera Oneiro“. Musik und Tanz. Gemeindetheater von Nea Erythräa.
17. September Musikalische Vorstellung mit Werken von Takis Bouras. Hof des Rathauses.
www.kifissia.gr


AUSSTELLUNG

Bis 30. September
„1460 Artdays / 4 Years Artwall / Volume 2“. Gruppenausstellung.
Dachterrasse des Fresh Hotel, Athinas Str., www.theartwall.gr

Bis 25. September
„Thomas Hope (1769-1831): Zeichnungen des Ottomanischen Istanbul“. Museum Islamischer Kunst, Ag. Asomaton 22/Dipilou 12, Tel.: 210 3251311, www.benaki.gr

Bis 30. Oktober
„Ai Weiwei at Cycladic“. Werke des chinesischen Künstlers und Aktivisten, u.a. inspiriert von den archäologischen Ausstellungsexemplaren des Museums. Museum kykladischer Kunst, Neofytou Douka/Vas. Sofias, Tel.: 210 722832, www.cycladic.gr

Bis 13. November
„Dromoi Epiviosos“ („Überlebenswege“). Fotoausstellung von Fotoreportern über das „Flüchtlingsdrama“. Parlamentsstiftung, Amalias 14, Syntagma.

THESSALONIKI
15. und 16. September
Moni Lazariston Gastronomiefestival. Einflüsse von Türken, Bulgaren und Juden auf der Gastronomie von Thessaloniki.
Kolokotroni 21, Stavroupoli, Tel.: 2310 589200, www.monilazariston.gr

14. September
Jannis Parios. Theatro Dasous, www.ticketservices.gr

Bis 18. September
Reworks Festival. Musiker und Gruppen u. a. aus Griechenland, Deutschland, Frankreich, Island, Italien, den USA, Argentinien und Kroatien. Block33, 26. Oktovriou, Tel.: 2310 533533, www.block33.gr

AUSSTELLUNG
Bis 15. Oktober
„Neun russische Geschichten“. Werke zeitgenössischer Künstler aus Russland. Aus der Sammlung des staatlichen Museums zeitgenössischer Kunst, www.greekstatemuseum.com

Bis 31. Januar 2017
„Rhaidestos – Thessaloniki. Antiquitäten einer Flüchtlingsreise“. Objekte aus dem 6. Jhdt. v. Chr. bis zum 4. Jahrhundert aus Ost-Thrakien. Archäologisches Museum, Andronikou 6, www.amth.gr


HYDRA

AUSSTELLUNG

Bis 30. Oktober
32 Werke von Leonardo Cremonini. Museum von Hydra.


KORFU

Bis 15. September
„The Silk Road“. Jamal. Die Reise vom fernen Osten bis zum Mittelmeer. Museum Asiatischer Kunst, Alter Palast, Tel.: 26610 30443, www.matk.gr


KRETA

MUSIK

12. September
Kostis Maraveyas. Andrea Papandreou Av. 116, Amoudara Gaziou, Heraklio, Tel.: 2810 823813, www.texnopolis.net


AUSSTELLUNGEN

Bis 30. September
„Borders – Crossroads“. Mediterranean Photography Festival. Kolektiv8 – Museum Zeitegnössischer Kunst, Rethymnon, www.cca.gr

Bis 30. Oktober
„Crete – The Beautiful West“. Fotos von Karl-Heinz Loof.
Merada, Lousakies, Kissamos, Tel.: 694 4124771, www.impressions-of-crete.com


SANTORINI

AUSSTELLUNG

Bis 30. September
„Orange Water“. Ausstellung mit Werken griechischer und holländischer Künstler. Santorini Arts Factory, Vlychada, www.santoriniartsfactory.gr

Freigegeben in Ausgehtipps

Der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen hat ein griechisches Rettungsteam und eine Psychologin mit einem international anerkannten Preis nominiert. Ziel ist es, die Öffentlichkeit noch stärker für das Flüchtlingsproblem zu sensibilisieren.

Den diesjährigen Nansen-Flüchtlingspreis werden sich zwei griechische Ehrenamtliche teilen. Konstantinos Mitrangas und Efi Latsoudi wurden wegen ihrer Arbeit auf der Insel Lesbos für die Rettung und Beherbergung tausender Flüchtlinge stellvertretend für viele unermüdliche Helfer ausgewählt. Mitrangas ist Leiter eines ehrenamtlichen Rettungsteams. Die 2.000 Mann zählende Mannschaft rettet Flüchtlinge in Seenot. In den Jahren 2014 und 2015 hat das Team in 800 Einsätzen im offenen Meer vor den Inseln Lesbos, Samos und Kos mehr als 7.000 Menschen geborgen. Das Team besteht bereits seit dem Jahr 1979. Einsätze gab es außer in Griechenland auch in Afghanistan, Serbien, Haiti sowie in der Türkei.

Freigegeben in Chronik

Der deutsche Innenminister Thomas de Maiziere hat in einem Interview gegenüber der „Welt am Sonntag“ das Thema der Wiedereinführung des Dublin-Verfahrens angesprochen. Demnach könnten Flüchtlinge nach Griechenland abgeschoben werden, wenn sie dort erstmals europäisches Territorium betreten haben. Dieses Verfahren wurde 2011 nach einer Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes auf Eis gelegt. Als Grund wurden menschenunwürdige Bedingungen genannt, unter denen viele Asylsuchende in Griechenland leben müssten. Der in Athen für Flüchtlingspolitik zuständige stellvertretende Minister Jannis Mouzalas lobte die „positive Rolle“ Deutschlands in der Flüchtlingsfrage. Er gab jedoch zu bedenken, dass de Maiziere mit Blick auf die innerpolitische Lage in Deutschland und auf die bevorstehenden Wahlen spreche.

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