Weihnachtstipp für Kurzentschlossene
Der obere Teil des Pindos-Gebirges mit seinen dichten Wäldern, tiefen Schluchten, brückenüberspannten Bergflüssen und den 46 Dörfern der Zagoria ist gerade über die Feiertage ein schönens Ausflugsziel.
Griechenland/Zagoria. Nur die neueren Reisebücher beschreiben dieses Gebiet im Zentralepiros, doch dann im Ton begeisterter Entdeckung. Tatsächlich Neuland für viele ausländische Touristen, ist das Pindosgebirge den inländischen Reisenden jedoch ein Begriff für tief verwurzelte, immer noch lebendige Tradition, für bodenständige und zugleich weltoffene Lebensart, für altangestammte Bauweise und Wohnkultur.
Jahrhundertelang mischten sich hier Griechen und Slawen, Angehörige nomadisierender Hirtenvölker, die sich im Lauf der Zeit hellenisierten und vereinzelt bis heute als Sommernomaden ein saisonales Wanderdasein führen. Wie viele Ortsnamen ist auch Zagoria eine Gebietsbezeichnung slawischen Ursprungs und bedeutet "hinter den Bergen". Die Zagoriadörfer haben zahlreiche Zeichen jener alten balkanischen Kultur erhalten, als über diese vereinsamten Berge noch karawanenbegangene Reiserouten führten, mit lebendigen Handelsstationen zwischen Okzident und Orient. Damals spezialisierten sich Handwerker der Region auf das Bauen wetter- und winterfester Straßen und Brücken. Nicht von ungefähr wölben sich über den epirotischen Gebirgsflüssen die schönsten steinernen Bogenbrücken Griechenlands. Bald folgten kunstreiche Herrenhäuser, Kirchen und Klöster. Die wohlhabenden, kosmopolitisch gebildeten Familien errichteten sich mehrstöckige Patrizierhäuser aus Stein, die Archontika, in denen man heute stilvolle, holzverzierte Gastzimmer mieten und seine Ferien in authentischer und behaglicher Atmosphäre genießen kann. überdurchschnittlich viele der Mäzene, die im 19. Jh. die städtebauliche Ausgestaltung von Athen förderten, stammten von hier oder aus dem benachbarten Metsovo, wie z.B. Arsakis, Zappas, Tositsas, Stournaras, Averoff. Durch das überall gleichmäßig verwendete Material, ein heller grauer Stein, der Häuser, Mauerläufe, Straßenpflaster und sogar die Dächer prägt, sind die Gebirgsdörfer in einzigartiger Weise an die grandiose Felsenlandschaft ringsum angepaßt. Die schönsten Dörfer sind Papingos, unter dem schroffen Gamila-Massiv, Vitsa und Monodendri mit ihren alten, von einheimischen Künstlern ausgemalten Kirchen. Problemlos mit dem Auto von Ioannina her zu erreichen, sind an Ort und Stelle ganze Gruppen von Dörfern in herrlicher Waldlandschaft leicht zu erwandern. Die gesamte Region gehört zum Vikos-Aoos-Nationalpark, der nach zwei atemberaubenden Schluchten benannt ist und Gemsen, Adlern, Lämmergeiern, Wölfen sowie Bären Schutz bietet.
Nützliche Telefonnummern: Vorwahl: 26530. Gemeinde Monodendri: 61240. Gemeinde Vitsa: 61241. Gemeinde Kipi: 51256. Gemeinde Megalo Papingo: 41238. Wanderverein Papingo: 41138.
Anreise: Athen-Ioannina 271 km, Thessaloniki-Ioannina 348 km, Ioannina-Zagoria ca. 40 km.
Unterkunft: "Archontiko Danou", Pension in einem 400jährigen Patrizierhaus, Vitsa, Tel.: 26530-71371. "To spiti tou Artemi", ehemaliger Landsitz, Kipi, Tel.: 26530-51262. "Ta spitia tou saxoni", Megalo Papingo, Tel. 26530-41615. "To paradosiako spiti", Ano Pedina, Tel.: 26530-71209. In allen Pensionen ist das Mitbringen von Haustieren erlaubt.
Text: GZspi
Foto: © GZrs