Die unsichtbare Macht des Auges
Eine Bekannte von mir verspürte eines Tages plötzlich starke Kopfschmerzen ̶ sie fühlte sich vom „bösen Blick“ getroffen (το κακό μάτι/to kako mati). Rasch lief sie zur Spüle, tupfte sich ein paar Sprenkel Wasser auf die Stirn und flüsterte dazu etwas. Auf meine Frage, was sie da genau tue, erwiderte sie: „Das bleibt geheim, sonst hat es keine Wirkung. Jeder muss für sich selbst eine Methode finden, die dagegen hilft“.
Vom Goúri, vom Flourí und vom Neid der Götter
Ein 24-Stunden-Parkhaus mitten im Zentrum von Athen, das täglich Hunderte von Autos frequentieren, hat an den Betonflächen seiner Einfahrt einen besonderen Schmuck: Bündel von Knoblauch. Mag sein, dass sich der nächtlich einsam das Tiefgebäude hütende Wächter vor den Vrikólakes fürchtet, den keine Ruhe findenden Geistern der Toten oder Vampiren. Es gibt kaum ein Taxi, kaum einen Bus in Griechenland, dessen Armaturenbord und Windschutzscheibe nicht mit Amuletten, Kreuzen, Heiligenbildchen geradezu gespickt sind.
„Ptu ptu ptu“ und weg ist er!
Sie wissen, was im Griechischen máti bedeutet? Ja, sicher, Auge, Plural mátia. Denn anders betont, matiá, heißt es Blick. Und mátiasma heißt Böser Blick. So weit so gut. Aber was ist das? „Ach, heute bist du besonders schön! Was für schöne große Augen! Wo hast du dieses hübsche Kleid gekauft! Na se ftýso na min se matiáxo: ptu ptu ptu … Knoblauch möge dich beschützen!“
Aberglaube ist in Hellas noch stark verbreitet
Viele Griechen glauben noch immer an den „bösen Blick“. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die von Wissenschaftlern aus Australien und England durchgeführt wurde.
„Το βραχιολάκι του Μάρτη“ – Märzarmbändchen zum 1. März
Nach einem alten Brauch trägt man in Griechenland im März, dem Monat, der den Sommeranfang einleitet, feine, aus weißen und roten Fäden gedrehte oder geflochtene Armbändchen ums Handgelenk.