Theofania
Am 6. Januar haben Theofania, Epifania, Theofanis, Fotis, Fotini und auch Fani Namenstag. Das Epiphaniasfest, das „Fest der Erscheinung des Herrn“, ist das älteste im Kalender festgeschriebene Fest der Kirche und wurde schon um 300 n.Chr. im Osten gefeiert.
Μεταμόρφωση του Σωτήρος – Metamorfossi tou Sotiros
Am Tag der Verklärung Christi – „Metamorfossi tou Sotiros“ oder kurz „tou Sotiros“ genannt – kann allen Sotiris bzw. Sotos und Sotirias bzw. Sotia, manchmal auch Roula oder Ria, zum Namenstag gratuliert werden.
Tis Panagias TT
Am 15. August wird eines der bedeutendsten Feste der orthodoxen Kirche gefeiert: der Tag der Entschlafung Marias bzw. Mariä Himmelfahrt. Dem bei den Griechen als „Tis Panagias“ (der Allerheiligsten), offiziell „Kimissi tis Theotokou“, bekannte Fest geht eine zweiwöchige Fastenzeit voraus. Der Verzicht auf fetthaltige Speisen und oftmals Olivenöl wird am 15. August mit einem Fest belohnt. Dieses variiert von einfachen Gottesdiensten mit Verkaufsständen vor den Kirchen bis hin zu mehrtägigen Feiern mit Jahrmarkt, lokalen Spezialitäten und Wein – begleitet von traditioneller Musik und Tanz. Ausländische Gäste haben am Tag, meist aber auch schon am Vorabend „Tis Panagias“, die Möglichkeit, lokale Bräuche näher kennen zu lernen.
Der 15. August ist außerdem der Namenstag von Maria, einer der häufigsten Namen in Griechenland. Überwiegend feiern jedoch nur die verheirateten Marias, die unverheirateten begehen ihren Namenstag hingegen am 21. November, dem Tag der Darstellung Mariä im Tempel. Darüber hinaus haben am 15. August Despina, Panagiotis und Panagiota Namenstag.
Es gibt kaum einen Ort in Griechenland, in dem nicht eine Kirche oder Kapelle der heiligen Jungfrau Maria geweiht ist. Denn die Panagia wird als die Mutter aller betrachtet, die um die Freuden und Sorgen des alltäglichen Lebens weiß – deshalb wird der Ausruf „Panagia mou!“ (Heilige Muttergottes!) in allen Stimmungslagen verwendet.
Foto © Griechenland Zeitung / Jan Hübel, Kakia Thalassa
Der Heilige Ilias und das Wetter
Der Prophet Elias (Ilias) wurde um 912 v. Chr. in Thisbe, im heutigen Israel, geboren und gilt als der Heilige der Berge. Deshalb sind Kirchen und Kapellen auf Anhöhen in ganz Griechenland diesem Propheten geweiht. Im Volksmund heißt es, dass er ein Matrose war. Da er als Seefahrer oft dem Tode nahe war, beschloss er eines Tages, sein Leben dort zu verbringen, wo keiner das Meer kannte. Er nahm ein Ruder, stieg in die Berge. Dort, wo keiner wusste, was ein Ruder ist, ließ er sich nieder. Ilias ist auch der Heilige der Sonne und Hüter über das Wetter. Der Volksglaube identifiziert ihn vermutlich wegen des ähnlich klingenden Namens (Ilios, Helios) und des Feuerwagens, auf dem er zum Himmel gefahren sein soll, mit der Sonne. Am 20. Juli, dem Namenstag des Ilias, sagen die Hirten auch das Wetter für das ganze Jahr voraus. Ist der Himmel an diesem Tag wolkenlos, steht ein milder Winter bevor, ist er bedeckt, kommt ein harter Winter. Viele Kirchen veranstalten Panigyria (Volksfeste) zur Feier des Propheten. In Athen etwa in Agia Paraskevi.
Unser Foto (© Griechenland Zeitung / Melissa Weyrich) wurde in Nafplio aufgenommen. Der strahlende Himmel prophezeit einen milden Winter.
Nicht nur Feste bewegen sich, auch Namenstage
Ebenso wie zahlreiche bewegliche Feiertage im Jahr hat das orthodoxe Osterfest in Griechenland auch so einige bewegliche Namenstage zur Folge: Das jährlich wechselnde Datum des Osterfests ist maßgeblich für diese Verschiebungen. So manche Griechinnen und Griechen feiern somit ihre Namenstage nicht an einem bestimmten gleich bleibendem Datum, sondern immer eine gewisse Anzahl an Tagen vor bzw. nach Ostern. Wie Sie vielleicht wissen, hat der Namenstag in Griechenland eine besonders große Bedeutung und wird immer noch mehr gefeiert als der Geburtstag.