Rund ums rote griechische Ei
Eier zu Ostern zu verschenken – das ist eine internationale wie auch eine griechische Sitte. Es ist eine bekannte Tatsache, dass die Hühner just im Frühling besonders eifrig zu legen beginnen. So gab es in Bauernhaushalten Eier im Überfluss, und was man übrig hat, verschenkt man lieber und leichter als das, woran es einem mangelt. Schon aus byzantinischen Zeiten sind Berichte überliefert, dass in Griechenland zu Ostern Eier verschenkt wurden, und zwar – genau umgekehrt wie heute – vom Kleineren an den Größeren bzw. Höheren, als einfache, kostengünstige Gaben, die jedoch den verwöhntesten Gaumen erfreuen konnten: Schüler schenkten sie Lehrern, Gläubige den Pfarrern und Patriarchen, Untertanen den adligen Herren …
Der erste Weihnachtsbaum – Wie aus einer anderen Welt
Der erste Athener Weihnachtsbaum wurde – so erzählt es ein alter Kalender – im Jahr 1834 im Privathaus einer griechischen Familie aufgestellt, dem neuen Wohnsitz von Ioánnis Paparrigópoulos, einem bedeutenden Mann, der am Heiligen Abend prominente Gäste empfing und sie mit dieser aus Europa importierten Neuerung überraschte.
Das Kafeníon
Αn dieser urgriechischen Institution entzündeten sich früher, d. h. in den ersten Jahren zunehmenden Fremdenverkehrs nach dem Fall der Diktatur, immer wieder Debatten, die man auch in Reiseführern nachlesen konnte und in denen ein hartnäckiges, aber mittlerweile ausgestorbenes Vorurteil zutage trat: In Griechenland seien Frauen aus den Cafés ausgesperrt und ins Haus verbannt. Der Irrtum beruhte schon auf der Fehlinterpretation, dass das Kafeníon ein Café sei. Das Kafenion war und ist kein Café, sondern das, was man anderswo unter einer Kneipe versteht.