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Etwa im 1. Jahrhundert v. Chr. versank sie im Nordosten der Insel Antikythera und riss einen einzigartigen Reichtum an Kunst und überragender Schiffstechnologie in die Tiefe des Mittelmeeres.

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Eine Detektivgeschichte, die einer Gruppe innovativer britischer Ingenieure aus Tring folgt, die nach Griechenland reisen, um die Geheimnisse des antiken Antikythera-Mechanismus zu lüften.

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Er gilt als technisches Wunderwerk der Antike und ältester in Teilen erhaltener „Computer“ der Welt: der Mechanismus von Antikythera. Jetzt kann man in einem Athener Museum eine neue, interaktive Rekonstruktion der Maschine sehen.
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Neue Funde aus dem wohl bekanntesten antiken Schiffswrack Griechenlands zeigt ab dem morgigen Samstag, dem 3. Dezember, die Laskarides-Stiftung in Piräus. Die Funde, die bei Unterwassergrabungen 2014 bis 2016 im Wrack von Antikythera geborgen wurden, werden erstmals öffentlich zu sehen sein.

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Am Donnerstag gab ein Wissenschaftlerteam in Piräus die annähernd komplette Entzifferung der Inschriften des „Mechanismus von Antikythera“ bekannt. Der 2.000 Jahre alte Zahnradapparat, der 1900 in einem antiken Schiffswrack nahe der südgriechischen Insel Antikythera entdeckt wurde, gilt als ältestes Beispiel eines analogen Computers.„Unsere heutigen Computer und Handys haben ihre Wurzeln in diesem Mechanismus“, sagte denn auch der Physiker Xenophon Moussas von der Universität Athen am Donnerstag bei der Präsentation der jüngsten Forschungsergebnisse. „Das wichtigste ist, dass wir die Gesetze der Physik bereits in diesem Mechanismus angewendet finden“, so Moussas. Die Inschriften, der Aufbau des Apparats und die Zahlen wiesen auf einen Pythagoreer als Konstrukteur hin. Sie liefern wichtige Hinweise auf den astronomischen Kenntnisstand im 1. Jahrhundert. Moussas‘ Kollege, der Physiker und Wissenschaftshistoriker Jannis Bistakis, erklärte die Funktionsweise des mysteriösen Apparats: Indem man einen seitlichen Hebel auf ein bestimmtes Datum und einen bestimmten Ort einstellte, konnte man die Himmelserscheinungen vorherbestimmen. Der Apparat diente vor allem zur Vorhersage von Sonnen- und Mondfinsternissen sowie anderen Himmelsbewegungen. Bereits kurz nach der Entdeckung des formlosen Klumpens aus korrodierter Bronze in einem Wrack voller bedeutender Kunstschätze erkannte der Archäologe und damalige griechische Kulturminister Spyridon Stais 1902 die Bedeutung des Fundes. Er erkannte ein Zahnrad und die eigravierten Worte „Heliou“ (der Sonne) und „Aphrodite“ (Venus), und schloss ganz richtig, dass es sich um ein astronomisches Instrument handeln müsse. 

Bis 1972 waren auf 82 Fragmenten des Mechanismus 923 Buchstaben und Zahlzeichen entziffert worden. Bis 2006 war man auf 2.160 Zeichen gekommen, und heute sind 3.400 Zeichen entziffert und zugeordnet. Kein einfaches Unterfangen, wie auch der Philologe Agamemnon Tselikas einräumte, dem diese Aufgabe zugefallen war. Die Buchstaben sind keine zwei Millimeter groß und durch die Korrosion entstellt, so dass der Computertomograph beim Einlesen der Oberfläche schichtweise vorgehen musste.
Wie die Forschung der letzten zehn Jahre ergab, diente der Apparat nicht nur der Berechnung der von Finsternissen sondern auch als astrologischer Kalender, der die genaue Stellung von Sonne, Mond und Planeten im Tierkreis berechnete, sowie als Kalender für wiederkehrende Ereignisse des griechischen Kulturkreises, wie die Olympischen Spiele und die Isthmien in Korinth. Auf das hohe mathematische, astronomische und mechanische Knowhow der antiken Konstrukteure verweist auch die Tatsache, dass der Apparat gleich für mehrere zentrale Orte der griechisch-hellenistischen Welt konzipiert war. Zu den jüngsten Forschungsergebnissen zählt die Entzifferung der Ortsnamen von Dodona in Nordwestgriechenland und Alexandria in Ägypten.
Jetzt hoffen die Forscher, dass die seit rund drei Jahren laufende aktuelle archäologische Forschungskampagne am Fundort des Wracks zwischen Ägäis und Ionischem Meer neue Bruchstücke des Mechanismus zutage fördert. Auch wenn die Entzifferung der bisherigen Textfragmente und Zeichen Hinweise auf fehlende Teile liefert, sind noch längst nicht alle Rätsel gelöst, die der Mechanismus aufgibt. Das größte wird vielleicht niemals gelöst werden: wer ihn konstruiert hat, woher er stammt und ob er eine Ausnahmeerscheinung war oder „State oft he Art“. (Griechenland Zeitung /ak)

Unser Archivfoto (© Eurokinissi) zeigt den Mechanismus von Atikythera.

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