Die griechische Wirtschaft erholt sich. Das Wachstum wird für die Jahre 2019 und 2020 auf circa 2 % veranschlagt – eventuell etwas darüber hinaus. Das geht aus dem jüngsten Wirtschaftsausblick hervor, den die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Dienstag veröffentlichte.
Demnach habe sich auch die Liquidität der Geldhäuser erholt, so die OECD-Finanzexperten. Sie drängen allerdings darauf, dass die mit den internationalen Partnern vereinbarten mittelfristigen Finanzziele eingehalten werden.
Der Studie zufolge trage die Binnennachfrage zu mehr wirtschaftlichem Wachstum bei, als es in den letzten Jahren der Fall war. Die OECD mahnt allerdings an, dass noch mehr Investitionen realisiert werden müssten. 2018 lagen sie dieser Studie zufolge bei 11,6 % des Bruttoinlandproduktes. Außerdem zeigen sich die Experten darüber besorgt, dass Hellas durch einen Brexit beim Exportgeschäft Schaden nehmen könnte, auch die Einnahmen aus dem Tourismus könnten dadurch unterminiert werden.
Was eine Erhöhung des Mindestlohnes auf 650 Euro angeht, wovon vor allem auch Jugendliche unter 25 Jahren betroffen sind, so wird lobend hervorgehoben, dass dies zu mehr Konsum der privaten Haushalte führen könne. Bedenken melden die Experten angesichts der nach wie vor hohen Arbeitslosigkeit an: Diese liegt derzeit bei etwa 18,5 % und sinke laut OECD langsamer als geplant.
Die Experten zeigen sich in ihrem zweimal jährlich erscheinenden Wirtschaftsausblick außerdem besorgt darüber, dass die griechische Regierung den Europäischen Partnern ihren Wunsch vermittelt habe, den Primärüberschuss (vor Zinszahlungen) von bisher 3,5 % auf 2,5 % für 2020 zu reduzieren. Als Ursache dafür wurden Maßnahmen genannt, die die Regierung angesichts der bevorstehenden Europawahlen durchgesetzt hat: Rentenerhöhungen und Kürzung der Mehrwertsteuer bei vielen Produkten. (Griechenland Zeitung / eh)