Am Donnerstag hat die 24. Generalversammlung des Verbandes der griechischen Tourismusunternehmen (SETE) stattgefunden. Gesprochen haben u. a. Ministerpräsident Tsipras, Tourismusministerin Kountoura sowie der SETE-Vorsitzende Andreadis. Während die Regierung optimistisch auf die bevorstehende Tourismussaison blickt, zeigt sich der SETE-Chef besorgt.
Ministerpräsident Alexis Tsipras hat am Donnerstag im Rahmen der 24. Generalversammlung des Verbandes der griechischen Tourismusunternehmen (SETE) gefordert, „wirtschaftliche Stabilität“ zu schaffen und „für Sicherheit“ zu garantieren. Diese seien die beiden „Pfosten für den Tourismus“. Und letzterer sei „der Vorkämpfer für die Entwicklung Griechenlands“.
Die Regierung bemühe sich nicht zuletzt darum, mehr Touristen aus Nordamerika, Russland, China und Indien ins Land zu bringen. Die ersten Erfolge dafür seien dem Ministerpräsidenten zufolge bereits sichtbar. Durch die geopolitische Situation in der Region, sei es für Griechenland einfacher, auch Touristen aus Ägypten, dem Iran und anderen Ländern der arabischen Welt davon zu überzeugen, ihren Urlaub in Hellas zu verbringen.
Der Regierungschef äußerte sich auch zu den Verhandlungen mit den Geldgebern. Er erläuterte, dass diese zwar zunächst darauf beharrt hätten, dass der Mehrwertsteuersatz im Übernachtungsbereich ebenfalls auf 23 Prozent angehoben werde. Seiner Regierung sei es aber gelungen, diesen auf dem Niveau von 13 Prozent zu belassen. Was die stark kritisierte zusätzliche Gebühr für Übernachtungen in Hotels mit mehr als zwei Sternen betrifft, so sagte er, dass diese erst ab 2018 greifen werde.
„Grabstein für den Tourismus“
Der SETE-Präsident Andreas Andreadis bezeichnete diese letztere Maßnahme als „empörend“ und „absurd“. Dies sei der „Grabstein für das Unternehmertum im Tourismus und die Wettbewerbsfähigkeit“. Seiner Ansicht nach hätten sich bereits im ersten Quartal dieses Jahres „Anzeichen von Ermüdung“ in diesem Berufszweig abgezeichnet. Die Verluste würden allmählich sichtbar. Letztendlich brauchte er auch seine Besorgnis über die Vermietung privater Unterkünfte an Touristen zum Ausdruck. Dadurch würden dem Fiskus jährlich 270 Millionen Euro an Steuern hinterzogen.
Ganz anders fiel die Rede der Tourismusministerin Elena Koundoura aus. Sie sprach davon, dass „2016 ein positives Jahr für den Tourismus wird“. Dazu beitragen würde nicht zuletzt die erweiterte touristische Saison. Diese hat in diesem Jahr bereits am 7. April begonnen und soll bis zum November anhalten. Als Destinationen, die im Aufwind sind, nannte sie die Inseln Skiathos und Thasos sowie Kalamata auf der Peloponnes.
Elisa Hübel
Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt Ministerpräsident Alexis Tsipras am Donnerstagabend während seiner Rede vor dem Verband der griechischen Tourismusunternehmen (SETE) in Athen.