Das Gepäck ist abgegeben, die Pässe kontrolliert und das Gate gefunden: Der Griechenlandreise steht nichts mehr im Wege – nur der Fieger fehlt. Flugverspätungen können für Reisende äußerst ärgerlich sein. Eine finanzielle Entschädigung kann diesen Ärger beseitigen – wenn man seine Rechte kennt.
Mitte März traten Griechenlands Fluglotsen aufgrund eines Streiks der Dachgewerkschaft Öffentlicher Dienst (ADEDY) und der Dachgewerkschaft der Privatangestellten (GSEE) für 24 Stunden in den Ausstand, was entsprechende Probleme im Flugverkehr mit sich brachte. Streiks, Wartungsarbeiten oder schlechte Wetterverhältnisse sind keine Seltenheit und führen oftmals dazu, dass Fluggäste auf ihre Maschine warten müssen und später am Zielort ankommen. In einigen Fällen besteht für die Passagiere jedoch Anspruch auf eine Entschädigung, die 250 € bis 600 € betragen kann. Möglich macht dies die EU-Verordnung EG 261, deren Ziel es ist, die Rechte von Fluggästen zu stärken.
Bedingungen
Um eine finanzielle Entschädigung zu erhalten, müssen allerdings einige Voraussetzungen erfüllt sein. So muss der Flug mindestens drei Stunden verspätet sein, damit man von seinem Recht auf das Geld Gebrauch machen kann. Zudem sollte der Check-In am Flughafen rechtzeitig erfolgt sein und die Fluggesellschaft muss die Schuld an der Verspätung tragen. Letzteres liegt beispielsweise bei einer technischen Störung vor, die den Abflug verzögert. Es ist außerdem notwendig, dass der Flug innerhalb der EU gestartet oder gelandet ist. Die Fluggesellschaft spielt ebenfalls eine Rolle. Auch bei Flügen, die in den letzten drei Jahren verspätet waren, besteht immer noch das Recht auf Entschädigung.
Hebt der Flieger nicht rechtzeitig ab, kann das für die Passagiere frustrierend sein. Eine Entschädigung kann die Frustration mindern.
Wie hoch ist die Entschädigung?
Wie hoch die Entschädigungssumme ist, hängt von der Flugstrecke und der Dauer der Verspätung ab. Bei zwei bis drei Stunden Flugverspätung liegt der Betrag der Entschädigung je nach Strecke zwischen 250 € und 400 €; bei mehr als vier Stunden liegt die Obergrenze bei 600 €. Auch bei Flügen, die gar nicht erst abgehoben sind, können Passagiere Ansprüche auf Entschädigung stellen.
Was braucht man?
Um seine Entschädigungssumme einzufordern, benötigt man die Bordkarte bzw. das elektronische Ticket und die Buchungsbestätigung für den verspäteten Flug. Auch die Flugnummer ist vonnöten, sowie die ursprünglich geplanten und tatsächlichen Abflugs- und Ankunftszeiten. Je mehr Belege man hat, desto besser. So können zum Beispiel auch ein Foto von der Abflugtafel oder E-Mails und App-Benachrichtigungen zur Flugverspätung helfen.
Das Recht durchsetzen
Um das Recht auf Flugentschädigung durchzusetzen, können Online-Portale wie AirHelp nützlich sein, mit denen man seinen Anspruch kostenlos prüfen kann und Unterstützung erhält. So kann der guten Stimmung im Griechenland-Urlaub nichts im Weg stehen – auch nach verspäteter Ankunft. (GZba)
